Augenöffner: Gottes gute Gaben auf dem Teller sehen
Achtsamkeit und Dankbarkeit sind die Worte der Neuzeit, die zu einem glücklicheren Leben führen sollen. Achtsamkeit soll uns helfen, uns bedächtig den guten Dingen im Leben zuzuwenden, um sie mehr zu genießen.
So auch beim Essen. In der getressten Welt von viel Arbeit und Mühe, in der wir das Essen schnell schlingen, um zügig wieder weiterarbeiten zu können, kann Achtsamkeit helfen, wieder mehr zur Ruhe zu kommen und die Mahlzeiten bewusster einzunehmen.
Vielfalt, Fülle
Für Menschen, die sich Gott zuwenden ist Achtsamkeit aber noch viel mehr. Sie hilft uns, die guten Gaben Gottes auf unserem Teller wertzuschätzen. Wir sind überreich beschenkt mit der Vielfalt und Fülle an Lebensmitteln, die wir im Supermarkt zur Auswahl haben.
Achtsamkeit ist auch mehr als nur ein Tischgebet, in dem wir Gott für das Essen danken. Ein achtsameres Gebet kann unseren Blick dahin wenden, noch mehr in die Tiefe zu blicken. Da können wir hinschauen und bewusst wahrnehmen, was sich eigentlich auf unserem Teller befindet.
Wir können die bunten und leuchtenden Farben des Gemüses erkenne. Die Paprika, die in rot, gelb, grün auf dem Teller hervorstechen. Karotten und Kürbis in wundervollem orange, Tomaten in sattrot, hinzukommen Äpfel, Birnen, Orangen in weiteren bunten Farben. Und wir sind nicht nur durch die Farben beschenkt, sondern auch mit vielfältigen Sorten, Geschmäckern und Düften, aus denen wir auswählen können.
All das können wir besonders gut wahrnehmen, wenn wir unsere Mahlzeiten überwiegend selbst zubereiten. Bereits das Gemüse schnibbeln und das Kochen ist ein achtsamer Weg, um die Fülle und guten Düfte wahrzunehmen, die Gott uns geschenkt hat.
Der dankbare Blick
Achtsamkeit weitet auch den dankbaren Blick auf die einfachen, täglichen und selbstverständlichen Lebensmittel. Wir essen Brot und Brötchen und wir können auch das achtsamer essen und einkaufen.
Wenn wir uns bewusst machen, wie die Backwaren entstehen, können wir auch hier tiefer und dankbarer blicken und ein dankbareres Herz entwickeln. Im Brot ist Getreide verarbeitet. Getreide, das von Menschen gesät, geerntet und verarbeitet wurde. Bis zu Ernte war es Sonne, Wind, Sturm, Regen und Trockenheit ausgeliefert, bis es zu der Zutat gedeihte, die nun in unserem Brötchen auf dem Teller liegt. Menschen haben dafür gesort, dass das Getreide geerntet, gesäubert und verarbeitet wurde, so dass es wiederum Menschen zu den Bäckern und in die Supermärkte fahren. Menschen haben dafür gesorgt, dass diese Zutat mit Weiteren zu einem Teig verarbeitet wurden. Menschen haben dafür gesorgt, dass die Brötchen gebacken wurden, dass sie eine schöne Farbe und eine knackige Kruste haben. Menschen sorgen dafür, dass die Brötchen und Backwaren in die Regale eingeräumt werden, so dass sie rechtzeitig und dekorativ für die Käufer präsentiert sind. Es stehen Menschen extra früh in der Nacht auf, um diese Brötchen zuzubereiten, damit wir sie zum Frühstück auf dem Teller haben.
Mit diesem Blick können wir Gott und diesen Menschen viel dankbarer sein für das, was wir auf dem Teller haben. Auf dem Teller liegt viel mehr als nur ein Brötchen. Und auch hier können wir wieder aus der Vielfalt der Natur auswählen. Sei es Mohn, Sesam, Vollkorn, süss, weich, knackig – jeder bekommt das, was er mag. Wenn wir uns das bewusst machen, dann können wir uns durch ein Brötchen zum Frühstück beschenkt, geliebt und dankbar fühlen und auch bewusster durch den weiteren Tag gehen. Dieser Blick lässt unser Leben, reicher und glücklicher werden.
Im Auftrag Jesu - Menschen zu Essen geben
In diesem Moment denke ich auch gerade an die Menschen, die Essen für andere Menschen zubereiten. Gott schenkt kranken, alten und armen Menschen, wiederum Menschen, die ihnen zu essen geben. Er schenkt diesen Menschen die Kraft und die Liebe, sich in die Küche zu stellen um für andere Menschen ein Geschenk zu sein. Helfer bringen das Essen an die Krankenhausbetten, wünschen einen guten Morgen und guten Appetit und bringen Licht in schwere Stunden von Krankheit und Leid. Gottes Liebe ist überall zu finden, wenn wir genauer hinsehen und mehr auf seine Liebe für uns achten.
Jesus gab damals bereits seinen Jüngern den Auftrag: „Gebt ihr ihnen zu essen“ (Markus 6,37a). So ist es auch heute noch. Wir haben den Auftrag, Essen an die zu geben, die es zur Stärkung brauchen können.
Warst Du schon einmal im Krankenhaus? Sei es, weil Du selber krank warst, oder einen Kranken besucht hast. Ich empfinde die Atmosphäre in den Momenten, wo jemand etwas für uns tut, weil wir es gerade selbst nicht können, ganz besonders. Es entsteht ein besonderer Raum der Dankbarkeit, wenn uns jemand das Frühstück bringt, uns Tee macht, das Geschirr wieder abräumt und für uns spült. Solche Momente der Dankbarkeit können wir auch in unserem alltäglichen Leben schaffen und bewahren. Leider geht diese Haltung oft im Trubel und Alltagsstress unter, aber wir können diese achtsame und dankbare Haltung immer wieder einüben, in dem wir vor dem Essen Gott wierklich dankbar sind, für all das, was wir haben.
Wenn wir unseren Blick noch ein Stück weiten, sehen wir, dass viele andere Menschen in der Welt weniger Essen und weniger Fülle in ihrem Leben haben. Auch diese Gedanken können uns achsamer und dankbarer machen und uns vielleicht auch dazu bewegen, diesen Menschen zu helfen. Sei es durch eine Spende in ferne Länder, oder durch ehrenamtliche Arbeit, die unserem nächsten Menschen hilft, der weniger hat. Wenn wir uns diesen Menschen zuwenden, erkennen wir darin auch, dass wir vielleicht manchmal auf sehr hohem Niveau jammern. Wir glauben uns selbst fehle etwas Bestimmtes zum glücklich sein, aber eigentlich haben wir alles, was wir brauchen. Und dafür können wir Gott sehr dankbar sein.
Jesus sagt: sorgt euch nicht
Jesus sagt: „Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“
Jesus möchte uns helfen, den Blick weg von den Sorgen zu wenden. Gott wird weiter für uns sorgen, auch morgen noch. Auch morgen werden wir genug Brot haben, auch morgen sind wir versorgt. Vielmehr geht es darum, dass wir ihm für das Essen danken und darauf vertrauen, dass wir auch morgen genug davon haben, um satt zu sein. Heute ist der heutige Tag wichtig, nicht die Sorgen von morgen.
Vielleicht fragst Du Dich jetzt, wie Du denn am Monatsende Lebensmittel einkaufen gehen kannst, wenn das Geld schon 10 Tage vor Monatsende knapp ist. Ich kann Dir hier natürlich keine Pauschallösung geben, aber Achtsamkeit und Weitblick kann ein kleines Stückchen weiterhelfen. Vielleicht kannst Du Dir eine Monatsessenplanung machen. Das kann helfen, dass wir am Monatsanfang, wenn das Geld da ist, nicht übermäßig ausgeben, was uns am Monatsende fehlt. Auch können wir Geld sparen, wenn wir viel weniger fertig verarbeitete Lebensmittel kaufen und stattdessen mehr natürliche Lebensmittel essen. Auch saisonale Produkte, die in der Saison günstiger sind, können Dich dabei unterstützen. Achte auch auf Ware, die in der Werbung ist und plane da drumherum. Gesund und satt zu essen, ist gar nicht so teuer, wie so mancher glaubt. Und wenn Du damit anfängst, die Lebensmittel selber herzustellen, dann kannst Du auch da sehr viel Geld sparen und gut, satt und gesund durch den Monat kommen.
Wie mache ich mir denn weniger Sorgen?
Es ist in vielen Lebenslagen wichtig nach Lösungen zu suchen, anstatt zu jammern. Lösungsdenken hilft auch gegen das sich sorgen machen. Deshalb gebe ich Dir hier gerne ein paar ganz praktische Alltagstips, wie Du Geld sparen kannst und Dir weniger Sorgen machen brauchst:
Nutze Werbeangebote: Kaufe und koche z.B. Nudeln, wenn sie in der Werbung sind. Alternativ und günstiger sind auch Produkte aus der Eigenmarke, anstatt Markenprodukte zu kaufen.
mit Großpackungen Geld sparen: Eine Großpackung ist meißt günstiger als viele kleine Packungen. Vergleiche hier unbedingt den Kilopreis auf den Etiketten, denn es ist nicht immer so. Nimm Dir also beim Einkaufen Zeit und vergleiche die Produkte.
Lieber selbstgemacht, anstatt Überzuckerung: Mache Dir Dein Müsli selber, anstatt Fertigmüsli zu kaufen. Das ist viel günstiger, gesünder und hat dann auch weniger Zucker. In unserer Region kosten z.B. Haferflocken in der Werbung gerade mal 1,- €. Es lässt sich lecker mit Äpfeln der Region süßen und macht satt.
Mach das beste aus jeder Jahreszeit: Nutze saisonale Produkte für Deine Essensplanung. Im Herbst/Winter lassen sich wunderbare und leckere Gerichte mit den verschiedensten Kohlsorten kochen. Und im Sommer gibt es leckere kreative Salate.
Lieber selber kochen: Anstatt einer Fertigpizza, die gar nicht so lange satt hält, kann es besser sein, sich selbst eine Pizza zu machen. Du kannst den Pizzaboden selbst herstellen oder auch einen fertigen Pizzaboden günstig kaufen.
gemeinsam Kochen macht Spaß: Essen zu gehen ist schön, aber auch sehr teuer geworden. Du kannst Geld sparen, wenn Du nur zu besonderen Anlässen essen gehst. Mach etwas Besonderes daraus. Ich persönlich finde es auch schön, zusammen mit der Familie zu kochen. Das fördert den Zusammenhalt und auch wiederum die Achtsamkeit für das, was auf den Teller kommt.
Koche clever vor: Koche direkt für 2 Tage vor. Aufläufe sind eine gute Wahl und lassen sich gut variieren. Sei es mit Paprika, Kürbis, Kohlsorten … In jeder Saison gibt es tolle Möglichkeiten.
Nutze Obst und Gemüse aus der Saison: Leckeres und gesundes Essen lässt sich auch wunderbar mit Obst und Gemüse der Saison zubereiten. Wenn Du auf regionale Produkte und auf Saisonlebensmittel zugreifst, kannst Du Geld einsparen. Auch wenn im Supermarkt so Vieles zu jeder Zeit verfügbar ist, so ist es wierklich günstiger das zu essen, was gerade Saison hat. Nutze dazu gerne meine Saison Kalender in der Rubrik „Ernährung und Rezepte„.
Mit guter Planung Geld sparen: Vorzuplanen und vorzukochen hilft Dir auch, wenn Du z.B. hungrig von der Arbeit nach Hause kommst. Anstatt Dir schnell und teuer irgendwo ein Fertigessen zu holen, brauchst Du Dein Rest von gestern einfach nur aufzuwärmen. Möchtest Du einen schönen Mahlzeitenplaner, der es Dir mit der Planung einfacher macht, dann lade ihn dir einfach kostenlos in der Rubrik „Glücks.Tools“ runter.
weniger Lebensmittel Waste (Verschwendung): eine gute Essensplanung kann Dir auch helfen, weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Du kaufst nämlich dann nur das, was du tatsächlich verwertest und eingeplant hast. Aus Resten machst Du einfach neue Gerichte. Z.B. wenn Du einen großen Spitzkohl kaufst, dann kannst Du an einem Tag eine Kartoffel-Spitzkohl- Pfanne machen und an einem anderen Tag verwertest Du den Rest in einem Spitzkohl-Nudel-Auflauf. Das ist alles eine Frage der guten Planung.
Salatdressings und Saucen ganz leicht selbst gemacht: Es ist günstiger Salatdressings und Saucen selber herstzustellen, als Fertigprodukte zu kaufen. Sie sind mit wenigen Zutaten wierklich schnell und einfach selbst angerührt. Sei es die Salatsauce mit Naturjogurth oder die selbstgemachte Mehlschwitze. Hier kannst Du Geld einsparen.
Shifte Mangeldenken hin zu Lösungen: Denke nicht im Mangel, dass Du nicht genug hast. Fange an in Lösungen zu denken. Frage Dich, was Du für Betrag X kaufen kannst, um Dich gesund zu ernähren. Schau, welchen Betrag Du im jeweiligen Monat für Lebensmittel zur Verfügung hast, plane Deine Mahlzeiten und mache Dir einen Einkaufszettel.
Gehe nur mit einer Einkaufsliste einkaufen: Lasse Dich beim Einkaufen nicht durch bunte Produktwerbung verführen, sondern kaufe wierklich nur das, was Du auf Deinem Einkaufszettel stehen hast. Vermeide Spontaneinkäufe ohne Einkaufszettel.
Gehe satt und selten einkaufen: Im Zusammenhang mit der Einkaufsliste ist es auch ein hilfreicher Tip, auf jeden Fall satt einkaufen zu gehen. Dadurch vermeidest Du, nach Lust, Laune und Hunger einzukaufen, sondern es landet im Einkaufswagen wierklich nur, was Du Dir vorgenommen hast. Hilfreich und günstiger ist es auch, lieber einen Großeinkauf zu machen, als für ein paar Teilchen oft in den Supermarkt zu fahren. Dadurch sparst Du Bus, Bahn, Benzin und obendrauf noch Zeit.
spare noch mehr Energie: Aber nicht nur durch Großeinkäufe sparst Du Geld, sondern auch beim Kochen. Der Deckel auf dem Topf spart Energie und auch die passende Topfgröße für die entsprechende Herdplatte. Wenn der Topf zum Beispiel kleiner ist, als die Platte, dann geht Wärme und Energie verloren.
Geschmack anderer Länder: Wenn Du in der Küche gerne mal etwas Neues ausprobieren möchtest, z.B. mit asiatischem Geschmack kochen möchtest, dann macht es einen großen Unterschied, wo Du die Zutaten einkaufst. In einem asiatischen oder türkischen Laden sind die Zutaten der Länder deutlich günstiger, als im regulären Supermarkt.
den Gefrierschrank gut nutzen: Wenn ich meine Möhrchensuppe koche, dann mache ich gleich einen großen Topf davon und friere den Rest ein. Zum Einen spare ich durch das einmalige Kochen Energie und zum anderen habe ich immer ein leckeres und gesundes Essen im Gefrierschrank. Auch Gemüse-Bolognese-Saucen eignen sich gut zum Einfrieren.
Reibe Käse einfach selber: Auch beim Käse gibt es Sparpotential. Auch wenn Käse nicht gerade günstig ist, so ist es immer noch günstiger Käse selber zu reiben, als fertig geriebenen Käse zu kaufen. Hinzu kommt, dass die eingepackten Sorten auch noch viel Müll produzieren (Plastikverpackung).
Spare bei Fleisch nicht an der Qualität, sondern reduziere den Fleischkonsum – aus Liebe zu den Tieren: Im Zusammenhang mit der Herstellung der Lebensmittel, wie oben beschrieben, ist es auch ein Akt der Achtsamkeit den Fleischkonsum zu reduzieren. Mir treibt es die Tränen in die Augen, wie in der Lebensmittelindustrie mit den Tieren, die Gott uns unter die Obhut gegeben hat, umgehen. Ich möchte es gar nicht weiter ausführen, weil ich sonst nicht weiter schreiben kann, aber es ist kein Geheimnis, dass Tiere unter schlimmen Bedingungen leben und essen müssen, nur damit Menschen sie in Mengen und Massen verzehren können. Wir tun gut daran, uns dessen bewusst zu werden und Fleisch nicht aus der Massentierhaltung zu kaufen. Besser ist es, mehr Geld für tierische Produkte zu kaufen, wo wir erkennen können, dass es den Tieren gut geht und sie unter natürliche Bedingungen leben. Lieber weniger Fleisch essen und dafür mit Achtsamkeit und Respekt vor den Tieren.
Fazit: Achtsamkeit ist mehr als nur langsamer zu essen
Ich hoffe, dass meine Gedanken Dich etwas dazu bewegen können, Dein Essen achtsamer einzunehmen. Achtsamkeit ist dabei viel mehr als nur langsamer zu essen. Zur Achtsamkeit kann Dir dabei auch helfen, wenn Du Dein Essen, ohne TV, Werbepost, Arbeit, Computer oder Handy isst. Achtsamkeit hilft uns auch, uns unserem Gegenüber zuzuwenden, den Menschen, die mit uns am Tisch sitzen.
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