Hab keine Angst!
In der Bibel wird oft über Angst gesprochen. Gottes Wort sagt „Hab keine Angst, sondern sei mutig und stark“. Obwohl die Bibel ein altes Buch ist, ist sie auch heute noch sehr aktuell.
Gerade jetzt in der Pandemiezeit haben viele Menschen Angst. Angst vor Corona, Angst vor Ansteckung, Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Krieg auf dem Kontinent, Angst vor einem kalten Winter, Angst vor hohen Energierechnungen, Angst davor die Kinder loszulassen und in die Welt ziehen zu lassen, Angst vor Veränderung.
Zum Einen plagen die Menschen globale Ängste und zum Anderen kommen noch persönliche Ängste hinzu. Und ehrlich gesagt, habe auch ich Angst und finde es manchmal schwierig keine Angst zu haben.
Ich habe Angst und Glauben
Aber wie kann es nun gehen, dass wir keine Angst haben können? Dürfen wir denn als Christen überhaupt Angst haben, wo Gottes Wort doch sagt, hab keine Angst?
Erst einmal sollten wir verstehen, dass Gottes Wort nicht sagt „du darfst keine Angst haben“. Gott möchte uns aber helfen, mit der Angst umzugehen. Deshalb dürfen wir auch verstehen, dass Gott weiß, dass wir Ängste haben. Wir dürfen ehrlich sein und Sie aussprechen. Ja, ich habe Angst. Gleichzeitig dürfen wir aber auch sagen: Ja, und ich habe auch meinen Glauben. Dieser Zusatz „Ja, ich habe Angst und ich habe auch meinen Glauben“ kann schon ein kleines Wunder bewirken. Wir können darin dann weiterfragen, wie uns dieser Glauben helfen kann und möchte. Wir können auch fragen, wovor will mich die Angst denn abhalten?
Drück die Angst nicht weg
Wichig finde ich, dass wir mit unseren Ängsten ins Gespräch kommen, sie nicht verschweigen oder wegdrücken. Es ist wichtig, sie zu benennen und im Gebet und vor Anderen auch auszudrücken. Bei manch einer kleinen Angst erkennen wir dann, das sie zu übertrieben und unrealistisch ist. Bei anderen Ängsten erkennen wir, dass wir ähnliche Situation bereits in der Vergangenheit hatten und die Situation doch gut geworden ist. Und so manche Angst ist auch berechtigt und will uns vor Schlimmem bewahren.

Die Angst lädt uns ein ...
Ängste laden uns eigentlich ein, Gott jetzt mehr zu vertrauen und darin ruhiger zu werden. Sie sind Einladungen, uns vom Fokus und dem Sorgenkreis zu lösen und zu Gott zu gehen, mehr ins Vertrauen zu gehen. Egal, was passiert, ich bin in Gottes Hand.
Diese tiefe Gewissheit kann mich dann beruhigen, den Geist beruhigen, die Atmung beruhigen, den Körper beruhigen. Wenn wir die Angst als Einladung betrachten, uns dadurch mehr von ihr lösen können, dann verliert sie schon so Einiges an Schrecken. Dadurch können wir klarer und ruhiger bleiben und uns mehr dem Leben zuwenden.
Angst ist nicht böse
Manch ein Christ sieht die Angst als etwas Schlechtes oder Böses an. Ja, das ist richtig, denn die Angst kann uns schaden, uns erstarren und kopflos machen. Wenn wir aber lernen, gut mit der Angst umzugehen, uns nicht von ihr lähmen zu lassen, sondern sie in manch einer Situation auch als Warnung betrachten, dann kann sie uns auch bewahren. Ich kann also Gott fragen, wovor mich die Angst vielleicht auch bewahren will. So manch ein Christ mag nun sagen, dass Angst nichts Gutes ist und nicht von Gott kommt, also muss ich sie überwinden, besiegen … So manch einer tut dann vielleicht Dinge, die gar nicht gut für ihn sind.
Ein Beispiel: Wenn ich Angst davor habe mich an einem Virus anzustecken, dann ist das eine reale Angst, auch wenn ich den Virus nicht sehe. Wenn ich diese Angst nicht ernst nehme, und mich entsprechend verhalte, dann gefährde ich mich und auch meine Familie.
Angst bewahrt uns
In der Bibel gibt es übrigens eine ähnliche Geschichte. Josef und Maria waren mit dem Kinde Jesus auf der Flucht vor dem König Herodes. Als Herodes gestorben war, machten sich Josef und Maria und dem Kind Jesus auf den Heimweg nach Israel. Auf dem Weg dahin erfuhren sie jedoch, dass nun der Sohn von Herodes der neue König geworden ist. Josef bekam bei dieser Nachricht Angst. Ja, so steht es tatsächlich in der Bibel. „Da bekam Josef Angst, dorthin zu gehen.“
Interessant finde ich nun, wie es weiter geht. Josef ging mit seiner Familie nun nicht dorthin, wovor er Angst hatte, er blieb nicht stur, er überwand die Angst nicht damit, dass er tat, was getan werden muss. Sondern er ging, nachdem Gott im Traum zu ihm gesprochen hatte, in ein anderes Gebiet und ließ sich in Nazareth nieder. Er schützte damit sich, seine Maria und das Kinde Jesus. Er lieferte sich und die Familie nicht der Gefahr aus. Du kannst diese Geschichte gerne im neuen Testament der Bibel, Matthäus Evangelium Kapitel 3, Verse 19-23 nachlesen.

Angst in der Pandemiezeit
Mir persönlich hat diese Geschichte wierklich zu denken gegeben. Es ist nur ein kleiner Absatz in der Bibel, aber für die heutige Zeit, besser gesagt für mein persönliches Leben während der Pandemiezeit hat er eine große Bedeutung. Deshalb kann ich Dich Leser:in nur dazu ermutigen, Deine Angst ernst zu nehmen, und gerne auch in der Bibel zu „forschen“, was Gottes Wort Dir persönlich für Dein Leben, für Deine Situation an Hilfe, Rat und Hoffnung gibt.
Vielleicht will die Angst Dir sagen, dass Du Dich besser schützen und nicht in die nächste Gefahr hineinlaufen sollst.
Wenn Du Fragen hast, z.B. wie und wo Du anfangen kannst, in der Bibel zu lesen, dann schreib doch gerne Deine Frage in den Kommentar. Ich melde mich dann bei Dir und gebe Dir eine erste kleine Hilfestellung.
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Bildquelle:
Titelbild von Marlyne auf Pixabay
Maria und Josef von jconejo auf Pixabay
Ist sehr ermutigend mit der Angst transparent umzugehen 😘