Sanft sichtbar werden
Warum sensible Frauen ihre Stärken nicht länger klein reden sollten und wie du das Licht in dir anschaltest.

Vielleicht hast du auch diesen Satz schon oft gedacht oder ausgesprochen: „Das war doch nichts Besonderes.“ Besonders dann, wenn du etwas getan hast, das dir leichtfiel – aber anderen geholfen hat.
Viele sensible Frauen kennen diesen Reflex: das eigene Licht kleinhalten, um nicht aufzufallen. Sich zurücknehmen, um nicht „zu viel“ zu sein. Dabei steckt in ihrer sanften Art so viel Kraft.
In diesem Blogbeitrag möchte ich dich einladen, dein inneres Licht mit anderen Augen zu sehen. Und dich zu fragen: Was wäre, wenn ich aufhören würde, mich zu verstecken?
Ich erzähle dir eine kleine, neue Geschichte aus meinem Alltag – eine, die mir gezeigt hat: Das, was für mich selbstverständlich ist, kann für andere ein Geschenk sein.
Denn dein Licht ist nicht laut. Aber es ist da. Und es darf gesehen werden.
Inhalt
Eine Mail, die alles veränderte
Es war ein ganz normaler Tag. Ich saß an meinem Schreibtisch, mit einer Tasse Tee, ein paar offenen Tabs auf dem Bildschirm und einer Liste voller kleiner Aufgaben. Eine davon: Eine E-Mail beantworten, die schon seit Tagen in meinem Postfach lag.
Eine liebe Bekannte hatte mir geschrieben. Sie war in einer schwierigen Lebensphase, fühlte sich orientierungslos, müde, leer. Und sie hatte mich gefragt, ob ich ihr ein paar Fragen zum Journaling schicken könnte. „Ich weiß, du kannst so gut mit Worten“, hatte sie geschrieben. „Vielleicht findest du einen Einstieg für mich.“
Ich überlegte nicht lange. Ich schrieb ihr ein paar Sätze – wie ich selbst anfange, wenn mir alles zu viel ist. Ich teilte drei Fragen, die mir oft helfen, wieder zu mir zurückzufinden. Und ich schickte die E-Mail ab. Ohne großes Aufheben. Ohne Nachdenken.
Zwei Tage später kam ihre Antwort. Und sie rührte mich tief:
„Ich habe zum ersten Mal seit Monaten geschrieben. Deine Worte haben mir den Mut gegeben, mich überhaupt wieder mit mir zu verbinden. Danke – du hast etwas in mir berührt.“
Und wieder war mein erster Impuls: „Ach, ich hab doch nur…“ Aber diesmal hielt ich inne.
Die Kunst die eigenen Stärken zu übersehen
Warum ist es so schwer, anzuerkennen, dass wir etwas können? Dass wir etwas bewirken?
Vielleicht, weil es uns zu leichtfällt. Vielleicht, weil wir nicht gelernt haben, uns selbst zu würdigen. Oder weil wir unsere Gaben daran messen, ob sie „groß genug“ sind, um bedeutend zu sein.
Aber was, wenn genau das unsere Gabe ist? Dass wir leise wirken. Dass wir mit Worten berühren. Dass wir Räume öffnen – ohne sie zu dominieren.
Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen: Schreiben ist nicht einfach ein Talent. Es ist meine Sprache der Verbindung. Und wenn ich sie teile, geschieht etwas – nicht nur bei anderen, sondern auch in mir.
Warum sensible Frauen ihr Licht oft dimmen
Sensible Seelen haben ein feines Gespür. Für Stimmungen. Für andere Menschen. Für Zwischentöne. Doch gerade deshalb ziehen sie sich oft zurück. Sie haben Angst, zu viel zu sein. Oder zu wenig. Oder einfach nicht „richtig“.
Wir haben gelernt, uns anzupassen. Uns zu verstecken. Bloß nicht auffallen.
Aber dein Licht ist kein Zufall. Es ist Teil deiner Seele. Und du musst es nicht größer machen, als es ist – du darfst es einfach nicht mehr kleiner machen, als es ist.
Sichtbarkeit beginnt im Inneren
Es geht nicht darum, laut zu werden. Oder ständig im Rampenlicht zu stehen. Sichtbarkeit für sensible Frauen bedeutet:
Ich erkenne meine Gabe.
Ich spreche sie aus – zumindest für mich.
Ich höre auf, mich kleinzureden.
Vielleicht bedeutet es auch:
Ich teile einen Text, der mir am Herzen liegt.
Ich beantworte eine Nachricht mit liebevollen Worten.
Ich spreche aus, was ich fühle.
Sichtbar zu sein beginnt nicht im Außen. Es beginnt mit dem Mut, dich selbst zu sehen.
Journaling Impulse für dein Licht
🕊️ Welche Fähigkeit fällt mir so leicht, dass ich sie kaum als Stärke erkenne?
🕊️ Wann habe ich zuletzt etwas bewegt – ohne es selbst zu bemerken?
🕊️ Wie rede ich über meine eigenen Talente? Klein? Abwertend? Oder liebevoll?
🕊️ Was würde sich verändern, wenn ich mein Licht ein bisschen mehr zeigen würde?
Schreib es dir von der Seele. Denn manchmal sehen wir erst beim Schreiben, wie viel Licht in uns steckt.
Du darfst strahlen in deinem Tempo
Ich habe gelernt: Mein Licht muss nicht perfekt sein. Es darf weich sein. Unfertig. Echt.
Und ich darf mir Zeit nehmen, um es zu zeigen. In meinem Tempo. Auf meine Weise.
Du musst dich nicht komplett neu erfinden. Vielleicht reicht ein erster Schritt. Ein Satz. Ein Moment, in dem du anerkennst: Das kann ich. Das bin ich.
Dein Licht leuchtet nicht nur für dich
Als ich die E-Mail an meine Bekannte schrieb, wollte ich einfach nur helfen. Ich ahnte nicht, dass sie für sie ein Türöffner sein würde. Und ich ahnte nicht, dass sie für mich ein Spiegel sein würde.
Denn sie hat mir gezeigt, was ich noch nicht sehen konnte: Dass mein Licht längst wirkt. Auch wenn ich es selbst oft nicht bemerke.
Vielleicht ist das auch bei dir so.
Und vielleicht darfst du heute beginnen, dein Licht zu sehen. Es zu halten. Und es ein bisschen mehr leuchten zu lassen – für dich. Für andere. Für die Welt.
🕯️ Dein Licht ist nicht laut. Aber es ist da.
Teile gern in den Kommentaren:
Was ist deine stille Stärke – und wo könnte sie heute leuchten?
💛 Für alle sensiblen Seelen, die beginnen, sich selbst zu erkennen.
Titelbild: © Patrizia Pohlmann