
Diagnose Depression:
Was Du selbst tun kannst
Die Zahl an Menschen mit Depressionen und psychischen Erkrankungen steigen stetig an. Die Diagnose „Depression“ kann für Betroffene erstmal ein Schock sein. Viele Menschen reagieren erstmal mit Ablehnung, Verständnislosigkeit, Trauer oder sogar Wut auf die Diagnose.
Hier sind 9 Schritte zur Bewältigung der Krankheit, die Du gehen kannst, um besser mit der Diagnose leben zu können.
Inhalt
1. Akzeptiere die Depression
Die Krankheit zu akzeptieren ist ein entscheidender Schritt, wenn man sich eine Verbesserung des Zustandes wünscht. Lass Deinen Gefühlen über die Diagnose erstmal freien Lauf. Du darfst traurig darüber sein, dass Du nun ein Mensch bist, der Hilfe benötigt. Und Du darfst auch wütend auf den Arzt oder Dich selbst sein. Wichtig ist in dieser Phase, lasse die Wut raus, ohne Anderen oder Dir selbst zu schaden. Schreie Deine Wut im Wald raus, schmeiße Kissen an die Wand oder stapfe die Wut bei einem Spaziergang mit den Füßen in den Boden.
Und dann sammle Dich wieder, richte Dich auf uns sieh der Diagnose in die Augen. Ein Diagnose zu haben ist auch etwas Gutes. Denn nun weißt Du, warum Du so oft erschöpft bist, Du Dich manchmal leer und freudlos fühlst und warum Du Dich zurückziehst.
Und die gute Nachricht an der Diagnose der Depression ist, dass es auch Lösungen dafür gibt. Jetzt kann der Arzt nämlich mit einer Therapie beginnen, die Dir helfen kann, Dein Leben wieder zu verbessern. Manche Depressionen sind zwar nicht heilbar, aber es gibt Wege und Therapien, mit den das Leben wieder leichter werden kann.
2. Sprich mit Deiner Familie über die Depression
Sieh in der Diagnose das Gute, weil nun ein Heilungsweg beginnen kann. Weihe Deine Familie über die Diagnose mit ein. Vielleicht gab es ja in der Vergangenheit bereits Unverständnis darüber, warum Du nicht mehr an Aktivitäten teilgenommen und Dich lieber zurückgezogen hast. Nun kannst Du Deiner Familie erklären, woran es lag. Es fehlte Dir nicht an der Liebe zur Familie, sondern es liegt eine Depression auf Dir, die Freudlosigkeit, Leere, große Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Unruhe in Dein Leben gebracht hat.
Wenn Deine Familie Dich liebt, wird sie Verständnis für Dich zeigen und Dich nun unterstützen, damit es Dir besser geht. Sie wird Dich behutsamer fragen und einladen, ob Du zu einer Aktivität mitkommen möchtest. Liebende Menschen laden Dich immer wieder ein und üben keinen Druck auf Dich aus.
3. Informiere Dich über die Depression
Im Zusammenhang mit der Akzeptanz der Depression ist es auch ein wesentlicher Schritt, sich über die Krankheit zu informieren. Es gibt im Internet zahlreiche Webseiten, die über das Thema aufklären. Verschaffe Dir einen Überblick und schau, was Dich betrifft.
Vermeide es aber, Dich nur noch in dieser Rubble aufzuhalten. Denn sich ständig mit dem Thema auseinanderzusetzen, kann Dich auch „verrückt“ machen. Manche Menschen rücken durch die vielen Beschreibungen im Internet plötzlich Symptome in den Vordergrund, die bei ihnen selbst gar nicht so ausgeprägt sind. Mach Dir also durch die Informationen nicht noch zusätzlich Probleme, die Du dann gar nicht alle bewältigen kannst.
Nutze die Vielzahl der Informationen einfach erstmal, um Dich zu informieren, ohne Dich damit selbst kirre zu machen.
4. Nimm Hilfe in der Depression an
Es kann Dir auch helfen, wenn ein Familienmitglied Dich zu den Therapien begleitet. Denn es kann sein, dass Du danach total erschöpft bist. Dann ist es gut, wenn Du nach Hause gebracht wirst und nicht selbst noch Auto fahren musst.
Dies ist insbesondere der Fall, wenn Du nun Medikamente gegen die Depression bekommst. Gerade am Anfang können die Nebenwirkungen Dich auch stark mitnehmen. Da ist es gut, wenn Du Hilfe und Unterstützung bekommst und Du auch Zeit hast Dich auszuruhen. Denn jede zusätzliche Belastung kann in einer Depression sehr schwer wiegen. Schon kleinste und eigentlich normale Dinge, wie einkaufen oder kochen können Dich da sehr erschöpfen.
Insgesamt ist es in der Depression wichtig, dass Du nicht alleine bleibst. Isoliere Dich nicht völlig. Nimm am Familienleben teil, so gut es für Dich geht.
Wichtig ist auch, dass Du die angebotene Hilfe und Therapievorschläge des Arztes annimmst. Du musst nicht alles machen, aber schlage auch nicht jede Hilfe aus. Probiere es wenigstens aus, Du kannst ja jederzeit wieder abbrechen.
Nutze auf jeden Fall Gesprächstherapien. Zwar fällt es vielen Menschen zu Beginn schwer, sich einer anderen Person über das Innerste anzuvertrauen, aber sieh auch hier auf das Positive. Denn Du lernst dabei, Deine Gefühle auszudrücken. Du erkennst und kannst formulieren, was Dich bedrückt und was so schwer auf Dir lastet. Es tut gut, sich die Dinge von der Seele zu reden und hilfreiche Tips zu bekommen. Denn das bekommst Du in der Therapie auch. Du bekommst Tipps und Möglichkeiten aufgezeigt, wie Du Dein Leben stückchenweise verbessern kannst.
5. Wirke an der vom Arzt verordneten Behandlung mit
Wichtig ist auch, dass Du die angebotene Hilfe und Therapievorschläge des Arztes annimmst. Du musst nicht alles machen, aber schlage auch nicht jede Hilfe aus. Probiere es wenigstens aus, Du kannst ja jederzeit wieder abbrechen.
Damit Du besser Vertrauen fassen kannst, um was es in den Therapien geht, frage einfach nach. Wenn Du weißt, was auf Dich zukommt, ist es etwas leichter sich darauf einzulassen.
Wenn Du Dich bei einem Arzt unwohl oder unter Druck gesetzt fühlst, darfst Du den Arzt auch wechseln. Du musst nicht alles über Dich ergehen und Dir Druck machen lassen. Nein, Du darfst Dir auch einen Arzt suchen, bei dem Du Dich wohler fühlst. Bedenke dabei, dass das Deinen Heilungsprozess zeitlich verlangsamen kann. Aber beim richtigen Arzt zu sein, kann förderlicher sein, als dass es schnell gehen muss.
Mein Tip: Nutze auf jeden Fall Gesprächstherapien. Zwar fällt es vielen Menschen zu Beginn schwer, sich einer anderen Person über das Innerste anzuvertrauen, aber sieh auch hier auf das Positive. Denn Du lernst dabei, Deine Gefühle auszudrücken. Du erkennst und kannst formulieren, was Dich bedrückt und was so schwer auf Dir lastet. Es tut gut, sich die Dinge von der Seele zu reden und hilfreiche Tips zu bekommen. Denn das bekommst Du in der Therapie auch. Du bekommst Tipps und Möglichkeiten aufgezeigt, wie Du Dein Leben stückchenweise verbessern kannst.
6. Vermeide Selbstmedikation in der Depression
Das Internet und die sozialen Medien sind voll von Angeboten, die bei Depression helfen sollen. Ja, Manches ist sinnvoll und kann unterstützend sein, dennoch solltest Du Dich da nicht hineinstürzen. Man kann wahnsinnig viel Geld verlieren, wenn man Alles ausprobiert.
Mein Tip: Sprich immer mit Deinem Arzt darüber, bevor Du Dich in Unkosten stürzt. Denn manchmal ist man auch sehr euphorisch, weil man glaubt endlich eine Lösung gefunden zu haben. Dann ist es aber gut, sich eine fachliche Meinung dazu einzuholen und sich dann nochmal zu überlegen, ob man wierklich das Geld dafür ausgeben möchte.
Bezüglich der Selbstmedikation, hier auch der wichtige Hinweis, dass Du Dich bitte an die Medikation vom Arzt hältst. Nimm nicht zusätzlich noch Schmerzmittel, Baldrian oder sonstiges ein, sofern der Arzt es nicht empfohlen hat. Denn Viel hilft nicht unbedingt viel. Wichtiger ist, dass die Medikamente des Arztes erstmal seine Wirkung zeigen. So kannst der Arzt nämlich feststellen, ob Du medikamentös richtig eingestellt bist.
Natürlich solltest Du auch Alkohol und Drogen vermeiden. Sie können Dich zwar kurzzeitig entspannen, tragen aber langfristig nicht zu Deiner Genesung bei. Denn Alkohol kann in Abhängigkeiten und dadurch zu weiteren Problemen führen. Und Alkohol kann die Wirkung von Arzneimittel beeinflussen.
7. Nimm in der Depression an kleinen Aktivitäten teil
Nimm an kleinen Aktivitäten teil. Du kannst Dich zum Beispiel ab und zu mit einer Freundin zu einem Capuccino treffen und das Treffen zeitlich begrenzen. Nimm Dir auch nicht zu viel auf einem vor. Ungünstig ist es sich zum Cappuccino zu verabreden und danach noch eine Shoppingtour mit der Freundin zu machen. Denn das kann Dich sehr erschöpfen und Dir auch Energie für den nächsten Tag ziehen.
Verabrede Dich doch einfach zu einer Shoppingtour, bei der Du Dir vornimmst ein schönes Teil zu finden und zu kaufen. Und wenn Du es gefunden hast, kannst Du die Tour beenden. Du musst nicht an einem Tag alle Läden abklappern.
8. Mach Dir keinen Druck in der Depression
Die Diagnose Depression ist erstmal hart. Du erkennst im Laufe der Zeit und Therapie auch Verhaltensweisen, die Dich immer tiefer in die Depression gebracht haben. Denn viele Depressive leiden unter Antriebslosigkeit, Grübeln, Schlafstörungen und ungesunden Ernährungsweisen. Mache Dir jetzt aber keinen Druck, dass Du nun alles auf einmal wieder verbessern musst, damit Du die Depression endlich wieder los werden kannst. Du musst nun nicht alle Aktivitäten mitmachen, zu denen Du eingeladen wirst. Du musst nicht täglich die gesündeste und perfekte Ernährung hinkriegen. Du musst nicht jeden Tag durch den Wald joggen, weil die Ärzte sagen, dass Sport bei Depressionen hilfreich ist.
Schaue vielmehr von Tag zu Tag, was Dir gut tut und was für Dich gerade machbar ist. Wenn Du zum Beispiel Deine Ernährung verbessern möchtest, weil Du merkst, dass zu viel Süssigkeiten Dich runterziehen und schwer machen, dann fang in kleinen Schritten an. Plane den nächsten Tag gesund. Dann plane die nächsten 3 Tage eine gesunde Ernährung und leckere Gerichte ein. Du kannst z.B. gut auch Gemüse Aufläufe nutzen. Denn dann hast Du nur einen Tag die Arbeit und kannst den Rest am nächsten Tag einfach im Backofen wieder aufwärmen. Dann hast Du wiederum an diesem Tag Zeit und Kapazitäten für einen Spaziergang oder eine kleine Joggingrunde im Wald. Geh es auf jeden Fall langsam und in kleinen Schritten an.
9. Was tun bei einem Rückfall in die Depression?
Je länger Du mit dem Wissen und bewussten Wahrnehmen der Depression lebst, um so besser wirst Du die Krankheit verstehen und mit ihr leben können. Wenn es Dir dann besser geht, und Du Dein Leben wieder bewältigen kannst, dann sei stolz auf Dich. Denn Du hast nun viel für Dein weiteres Leben dazu gelernt.
Manchmal oder sogar oftmals kann es vorkommen, dass es Dir eine Zeit lang besser geht. Aber dann kommt nach einiger Zeit wieder ein Rückfall. Da ist es wichtig, die Krankheit und seine Zeichen gut zu verstehen und sich dann wieder unverzüglich an einen Arzt zu wenden. Denn der Prozess von einer leichten in eine schlimmere Depressionsphase ist schleichend und kann schnell kippen.
Achte deshalb gut auf Dich und die ersten Anzeichen. Wirke schon frühzeitig entgegen mit regelmäßiger Bewegung und viel Tageslicht. Schütze Dich in der beginnenden dunkleren Jahreszeit gegen einen Herbstblues, denn der Blues kann wieder ein Beginn der Depression sein. Sei Aufmerksam und wachsam, wie es Dir geht und was Dir gut tut.
- Patrizia Pohlmann
- 20/08/2023
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Titelbild von Pharmaka Narinthep Thongchai auf Pixabay

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Hi, ich bin Patrizia und habe diesen Blogbericht für Dich geschrieben. Ich hoffe, ich konnte Dir etwas dabei helfen, Deine Depression besser anzunehmen, damit es Dir bald besser geht.
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Ich danke Dir von Herzen.
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