Feinfühlig auf Instagram: Zwischen Glitzerwelten und digitalem Overload

Instagram und ich - das ist so eine On-Off-Beziehung

Instagram und ich – das ist so eine On-Off-Beziehung. Manchmal denke ich: „Wow, was für eine kreative Plattform, hier kann ich mich so richtig austoben!“ Und dann scrolle ich durch die Reels und merke, dass ich zehn Minuten später völlig reizüberflutet bin, mich frage, wo die Zeit geblieben ist, und mein Kopf dröhnt wie nach einem schlechten Clubabend. Als feinfühliger Mensch ist Instagram für mich wie ein permanenter Jahrmarkt: laut, bunt, grell – und nach einer Weile einfach zu viel. Aber fangen wir mal vorne an.

Feinfühlig auf der Plattform, die niemals schläft

Es sind die Reels, die mich am meisten fertig machen. Diese kurzen, hektischen Videos, bei denen jede Sekunde ein anderer Effekt aufploppt und man von einem „Hack fürs Leben“ zum nächsten katapultiert wird. Mal ehrlich, wer soll das alles verarbeiten? Ich bin schon froh, wenn ich morgens daran denke, meine Wasserflasche mitzunehmen, und da erzählen mir die Reels, dass ich eigentlich in drei Minuten ein Meal Prep für die ganze Woche hinkriegen könnte. Klar, super Idee – aber ich verliere schon bei der dritten Szene den Überblick.

Dann wäre da noch die Flut an Bildern. Scrollen, liken, kommentieren – das könnte ich den ganzen Tag machen. Aber irgendwann fühle ich mich wie ein Hamster im Rad. Ich will mich inspirieren lassen, aber irgendwann wird der Input einfach zu viel. Alle zwei Sekunden ploppen neue Tipps, Looks und Lebensweisheiten auf, und mein Gehirn schreit nur noch: „Pause!“ Es ist, als ob ich permanent in einem Raum voller Leute stehe, die alle gleichzeitig mit mir reden wollen. Und ich bin die, die freundlich lächelt, während sie innerlich um einen Fluchtweg sucht.

Und dann dieser Druck. Ich gebe mir Mühe, poste etwas, das mir wirklich am Herzen liegt, und dann: zehn Likes. Zehn! Und das, obwohl ich stundenlang über dem Text und der Bildbearbeitung gesessen habe. Und während ich mich über meine mickrigen Statistiken ärgere, scrollt ein anderer Account mit tausenden Likes an mir vorbei – meistens von jemandem, der scheinbar keine Mühe hatte, sondern einfach mal eben ein Foto von seinem Morgenkaffee hochgeladen hat. Super motivierend, oder?

Und das bringt mich zu einem weiteren Punkt: Die großen Accounts. Es scheint, als würde Instagram immer nur dieselben Leute pushen. Die mit den Shiny-Welten. Perfekte Haut, perfekte Wohnung, perfektes Leben. Alles glitzert und glänzt – und ich sitze da in meinem Schlabberpulli, denke darüber nach, ob ich mich mal wieder ans Schreiben setzen sollte, und fühle mich wie die graue Maus unter all den Schmetterlingen. Natürlich weiß ich, dass diese Shiny-Welt oft eine Illusion ist, aber es hält mich trotzdem davon ab, mich einfach zu zeigen, wie ich bin.

Und das schlimmste: Instagram lenkt ab. Ich will bloggen, wirklich! Aber kaum habe ich mein Notizbuch aufgeschlagen, denke ich: „Ach, ich schaue nur kurz, was es Neues gibt.“ Und zack – zwei Stunden später sitze ich immer noch da, aber der Blogpost ist kein bisschen weiter. Stattdessen habe ich mir zig inspirierende Accounts angesehen, die mich ironischerweise vom Schreiben abgehalten haben.

Manchmal frage ich mich, ob es das alles wert ist. Ob ich meine Accounts einfach schließen sollte, um den Kopf freizukriegen. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, einfach wieder zu meinen Wurzeln zurückzukehren – zum Bloggen, zum Schreiben, ohne die Ablenkung durch Followerzahlen, Likes und Algorithmus-Gedöns. Andererseits würde ich Instagram auch vermissen. Die kreativen Impulse, der Austausch mit Gleichgesinnten – das alles hat ja auch seinen Reiz.

Bleiben oder gehen? Die ewige Frage einer Feinfühligen

Am Ende bleibt die Frage: Bleiben oder gehen? Vielleicht ist es gar nicht Instagram, das mich nervt, sondern der Umgang damit. Vielleicht sollte ich einfach ein bisschen weniger scrollen und ein bisschen mehr bloggen. Vielleicht reicht es, mir feste Zeiten zu setzen oder einfach mal ein paar Tage Abstand zu nehmen. Und vielleicht – ganz vielleicht – werde ich irgendwann lernen, Instagram mit ein bisschen mehr Gelassenheit zu nutzen. Aber bis dahin bleibe ich erst mal die Feinfühlige, die sich auf diesem bunten Jahrmarkt zwischen Glitzerwelt und digitalem Overload ihren eigenen Weg sucht. Und das ist doch irgendwie auch okay, oder? 😊

Titelbild mit KI erstellt

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