Meine Erfahrung als Introvertierte in einer Beziehung mit einem Extrovertierten

Zwischen Stille und Trubel

Heute möchte ich eine ganz persönliche Geschichte als Introvertierte aus meinem Leben erzählen. Es ist eine Geschichte über die Liebe, Unterschiede und Selbstakzeptanz.

Vor einigen Jahren war ich in einer Beziehung mit einem Mann, der das genaue Gegenteil von mir war: Er war extrovertiert, voller Energie und liebte es, im Mittelpunkt zu stehen. Ich hingegen bin introvertiert, genieße die Ruhe und ziehe mich oft in meine eigene Welt zurück. Am Anfang schien es, als könnten unsere Unterschiede sich wunderbar ergänzen. Doch je länger die Beziehung andauerte, desto deutlicher wurden die Schwierigkeiten, die aus unseren unterschiedlichen Persönlichkeiten resultierten.

Im Alltag gab es viele Situationen, die uns vor Herausforderungen stellten. Feiertage und Geburtstage waren für mich oft eine Belastung. Mein Partner liebte es, große Partys zu veranstalten und viele Menschen einzuladen. Für mich bedeutete das Stress und das Gefühl, mich verstellen zu müssen. Ich fühlte mich unwohl und fehl am Platz, wenn ich versuchte, seiner Energie gerecht zu werden.

Auch im Urlaub gab es oft Unstimmigkeiten. Während er Abenteuer und soziale Aktivitäten suchte, sehnte ich mich nach ruhigen, erholsamen Tagen, an denen ich ein Buch lesen oder einfach die Natur genießen konnte. Unsere Vorstellungen von einem gelungenen Urlaub gingen weit auseinander und führten immer wieder zu Konflikten.

Selbst alltägliche Begegnungen mit Nachbarn oder spontane Einladungen zu Grillfesten wurden zu Prüfsteinen unserer Beziehung. Mein Partner konnte nicht verstehen, warum ich diese sozialen Interaktionen oft vermeiden wollte. Er nahm es persönlich und versuchte, mich zu verändern. Immer wieder gab es Diskussionen darüber, warum ich nicht „einfach lockerer“ sein konnte.

In solchen Momenten fühlte ich mich nicht richtig, so wie ich bin. Ich zweifelte an mir selbst und fragte mich, ob mit mir etwas nicht stimmte. Der Druck, mich anzupassen, wurde immer größer, und ich merkte, wie ich mich selbst immer mehr verlor. Ich wollte meinem Partner gefallen und versuchte, seine Erwartungen zu erfüllen, aber dabei blieb ein Teil von mir auf der Strecke.

Heute, mit einigem Abstand, habe ich viel aus dieser Zeit gelernt. Es gibt sechs Dinge, die ich heute anders machen würde:

Inhalt

1. Freiraum für mich nehmen

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, Zeit für mich selbst zu haben, um meine Batterien aufzuladen. Es ist in Ordnung, Zeit alleine zu verbringen und auf meine Bedürfnisse zu achten.

2. Meinen Hobbies nachgehen

Früher habe ich meine eigenen Interessen oft vernachlässigt. Heute weiß ich, wie wichtig es ist, Dinge zu tun, die mir Freude bereiten und mich glücklich machen.

3. Mehr tun, was mir Freude macht

Ich lasse mich nicht mehr zu Aktivitäten drängen, die mir keinen Spaß machen. Stattdessen fokussiere ich mich auf Dinge, die mir guttun und mich erfüllen.

4. Mich nicht verbiegen

Ich habe gelernt, dass ich mich nicht für jemanden verändern muss. Es ist wichtig, authentisch zu bleiben und zu akzeptieren, wer ich bin.

5. Grenzen setzen

Es ist entscheidend, offen über meine Bedürfnisse und Grenzen zu sprechen. Ein guter Partner wird diese respektieren und mich so akzeptieren, wie ich bin.

6. Freiraum geben

Anders herum ist es auch wichtig, dem extrovertierten Partner seinen Freiraum zu geben. Ihm auch zu erlauben, dass er das tun kann, was ihn glücklich macht. 

Mutmach Fazit

Meine persönliche Geschichte endete nach vielen Jahren in einer Trennung. Im Nachhinein habe ich erkannt, dass es besser gewesen wäre, sich frühzeitiger zu trennen. Denn die Beziehung tat Beiden nicht mehr gut. 

Dennoch möchte ich dir ein ermutigendes Fazit mitgeben. Denn es kann ja bei dir, in deiner Beziehung anders werden. Essentiell wichtig für dich als Introvertierte ist es immer, gut für sich selbst zu sorgen und dich nicht zu verbiegen. Achte darauf, dass du deine Batterien auf deine Art auflädst, so wie es dir gut tut. Denn eine Beziehung, die dich immer wieder über deine Grenzen gehen lässt, kann dich auch in ein Burnout bringen. 

Vor allem sollte man genau prüfen, mit wem man sein Leben teilt. Schau dir die Beziehung genau an. Lässt dein Partner dir Freiräume und mag er dich so, wie du bist, dann ist alles okay. Wenn er dich jedoch immer wieder verändern will und dich zu Feiern zwingt, die du nicht magst, dann überlege, ob diese Partnerschaft wirklich gut für dich ist.

Jeder Mensch hat das Recht, so zu sein, wie er ist, und in einer Beziehung akzeptiert und geschätzt zu werden. Bleibe dir treu, denn nur so kannst du wirklich glücklich sein.

Wenn du lernen möchtest, Dich mehr wertzuschätzen, so wie Du bist, dann lade ich dich herzlich zu
meinen Angeboten ein. Lass dich nicht verbiegen, sondern finde deinen Weg, der dich glücklich macht

Titelbild von Canva

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 KOMMENTARE
Inline Feedbacks
View all comments
Cookie Consent mit Real Cookie Banner