Routinen, die dein Journaling zur Gewohnheit machen
Journaling hat für viele Menschen eine beruhigende und klärende Wirkung – es hilft, den Tag zu reflektieren, Gedanken zu ordnen und sich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Doch oft bleibt Journaling nur eine kurzfristige Angewohnheit. Der Alltag fordert seine Aufmerksamkeit, und das Schreiben rutscht schnell auf die Liste der „guten Vorsätze“, die man nicht einhält.
Wie aber lässt sich Journaling dauerhaft in den Alltag integrieren? Mit den richtigen Routinen, kreativen Techniken und einfachen Reflexionsfragen kannst du Journaling nicht nur beibehalten, sondern auch zu einem festen Bestandteil deines Lebens machen. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du deine Journaling-Praxis gestalten kannst, damit sie dich langfristig unterstützt.
Inhalt
1. Tägliches Journaling: der ideale Start oder Abschluss des Tages
Journaling am Morgen oder Abend ist eine wunderbare Möglichkeit, dich täglich mit deinen Gedanken und Zielen zu verbinden.
- Morgens: Schreibe, bevor der Trubel des Tages beginnt, auf, was dir wichtig ist. Stelle dir Fragen wie:
- „Was möchte ich heute erreichen?“
- „Wie kann ich heute mein Jahresmotto leben?“
- „Wofür bin ich heute dankbar?“
- Abends: Nutze das Journaling als Reflexion:
- „Was lief heute gut?“
- „Gab es Herausforderungen, und wie bin ich damit umgegangen?“
- „Was habe ich über mich gelernt?“
Tipp: Halte deine Schreibzeit kurz – 5 bis 10 Minuten reichen aus, um regelmäßig dran zu bleiben.
2. Wöchentliches Journaling: Mehr Tiefe und Fokus
Plane einmal pro Woche eine längere Session ein, um deine Fortschritte zu reflektieren und deinen Blick nach vorne zu richten.
Reflexionsfragen für die Woche:
- „Welche Momente dieser Woche haben mir Kraft gegeben?“
- „Was hat mich von meinen Zielen abgelenkt, und wie kann ich das ändern?“
- „Welche Schritte möchte ich in der kommenden Woche unternehmen?“
Nutze diese wöchentlichen Sessions, um deine Entwicklung zu dokumentieren und zu erkennen, wo du noch mehr im Einklang mit deinen Werten leben kannst.
Nutze kreative Journalingtechniken
Manchmal verliert Journaling an Reiz, wenn es immer auf dieselbe Weise geschieht. Kreative Ansätze können das Schreiben wieder spannend machen:
1. Zeichnungen oder Mindmaps
Nutze deine kreative Seite, um deine Gedanken und Ziele zu visualisieren:
- Erstelle eine Mindmap rund um dein Jahresmotto oder deine aktuellen Ziele.
- Zeichne Symbole oder kleine Skizzen, die deine Gefühle oder Erlebnisse darstellen.
2. Collagen oder Scrapbooking
Bringe dein Journal zum Leben, indem du Bilder, Farben oder Symbole integrierst:
- Schneide inspirierende Zitate, Bilder oder Farben aus Zeitschriften aus und füge sie in dein Journal ein.
- Gestalte Seiten für bestimmte Themen, z. B. „Dinge, die mich glücklich machen“ oder „Erfolge des Monats“.
Was ist denn eigentlich Scrapbooking? Das ist ein Bastelhobby. Fotos werden in ein sogenanntes Scrapbook eingeklebt und mit Aufklebern und anderen zu den Fotos passenden Dingen verziert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fotoalben werden in Scrapbooks Geschichten erzählt und die Fotos durch Texte und künstlerische Gestaltung besonders präsentiert.
3. Nutze freies Schreiben
Setze den Stift auf Papier und schreibe alles, was dir in den Sinn kommt, ohne nachzudenken. Diese Methode hilft dir, unterbewusste Gedanken und Gefühle sichtbar zu machen.
Journaling trotz Stress beibehalten
Ein häufiger Grund, warum Journaling vernachlässigt wird, ist Zeitmangel. Hier sind praktische Tipps, wie du Journaling auch in einen vollen Terminkalender einbauen kannst:
1. Mache Mini-Journaling Sessions
- Schreibe nur ein bis zwei Sätze pro Tag, z. B. deine wichtigsten Gedanken, eine Erkenntnis oder etwas, wofür du dankbar bist.
- Tipp: Nutze Post-its oder kleine Notizbücher für diese kurzen Sessions.
2. Nutze Journaling unterwegs
- Halte ein kleines Notizbuch in deiner Tasche bereit, um spontan Gedanken oder Erlebnisse aufzuschreiben.
- Alternativ kannst du digitale Tools wie Apps (z. B. Day One oder Evernote) verwenden, um unterwegs zu schreiben.
3. Entwickle Journaling Rituale
- Verknüpfe das Journaling mit einer festen Routine, z. B. morgens beim Kaffee oder abends vor dem Schlafengehen.
- Schaffe dir einen festen Platz, an dem du dich wohlfühlst – mit einer Kerze, einer Tasse Tee oder beruhigender Musik.
4. Setze dir Erinnerungen
- Stelle dir eine tägliche Erinnerung auf deinem Handy oder klebe dir einen kleinen Zettel an den Spiegel: „Hast du heute schon geschrieben?“
Warum Journaling ein Geschenk für dich ist
Durch Journaling schenkst du dir einen Moment der Achtsamkeit, in dem du deine Gedanken ordnen und dich mit dir selbst verbinden kannst. Es hilft dir, deine Ziele und Werte nicht aus den Augen zu verlieren und gibt dir die Möglichkeit, Herausforderungen bewusst zu reflektieren.
Das Wichtigste: Journaling muss nicht perfekt sein. Es gibt keine „richtige“ oder „falsche“ Art zu schreiben – es geht nur darum, dass du dir Raum schaffst, um mit dir selbst in Kontakt zu bleiben.
Frage an dich: Wann möchtest du deinen ersten Journaling-Moment in deinen Alltag integrieren? Vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt. 🌸
Titelbild von Canva