Warum Hochsensible in stressigen Situationen lange verharren + 5 Tipps aktiv zu werden

Es gibt verschiedene Arten von Menschen. Die Einen können gut mit Stress umgehen, Andere kriegen den Abstand und Ausgleich nicht so gut hin. Manche lassen den Stress im Büro, Andere nehmen ihn mit nach Hause und können nicht gut abschalten.

Für den guten Umgang mit Stress ist es deshalb wichtig zu wissen, was man für ein Stresstyp und was für eine Persönlichkeit man ist. Denn nicht jeder gute Tip passt für jeden Typ. Nicht jeder kann schnell Nein sagen. Nicht jeder traut sich, gleich etwas zu sagen, wenn etwas zu viel ist.

Heute möchte ich gerne Tips und Erfahrungen für die stillen, introvertierten und sensiblen Frauen weitergeben. Für Frauen, die sich nicht so schnell und leicht abgrenzen können, die nicht so gut für sich einstehen können. Manchmal haben wir einfach Angst, dass wir dabei Anerkennung und unser Ansehen als fleißiges und braves Mädchen verlieren. 

Inhalt

Stresswirkung auf sensible Menschen

Stress wirkt sich meiner Erfahrung nach auf introvertierte und sensible Menschen stärker und schlimmer aus, als auf Menschen, die den Stress mit Sport oder Entspannung leichter abbauen / ausgleichen können. Warum ist das so?

Sensible Menschen nehmen den Stress mehr in sich auf, anstatt in der Stresssituation eine klare Grenze setzen zu können. Sie meinen, dass sie noch mehr leisten und besser sein müssen, um den Stress zu bewältigen. Dadurch merken sie erst spät, dass es vielleicht sinnvoller gewesen wäre, frühzeitiger an den äußeren Bedingungen etwas zu ändern. Sensible Menschen machen den Stress auch zuerst mit sich selbst aus und suchen nach Lösungen, wie sie es hinbekommen können, anstatt direkt zu sagen, dass es so nicht funktionieren kann. Sensible Menschen sind unglaublich flexibel und anpassungsfähig und können deshalb sehr lange in Situation bleiben, die eigentlich nicht gut für sie sind. Diese Eigenschaft macht sensible und ruhige Menschen auch sehr beliebt. Denn sie schaffen es, Allen irgendwie gerecht zu werden und sich anzupassen.

Jedoch verlieren sie dabei auf Dauer ihre Freude, ihre Motivation und ihre wertvolle Lebenskraft. Sensible Menschen können noch lange in solchen Situationen funktionieren und ihre Arbeit erledigen, aber es wird sehr anstrengend und kostet sie sehr viel Kraft. Manch anderer Persönlichkeitstyp hätte vielleicht schon längst mal auf den Tisch gehauen, oder den Job gewechselt. Aber die Sensiblen fühlen sich ihrer Arbeit so verbunden, dass sie weiterhin die Verantwortung für ihre Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit weiterführen. Der innere Antreiber „Perfektion“ wird auch lauter.

Wenn dann noch die Außenbedingungen rauher und fordernder werden, kommt noch weiterer Druck oder vielleicht auch Mobbing hinzu. Diesem Druck standzuhalten kostet wiederum Kraft. Erschöpfung, Grübelkreise, Schlafstörungen und innere Unruhe sind direkte Auswirkungen von Stress auf sensible Seelen.

Irgendwann kommt es dann zu einem Burnout, bei dem die Seele über den Körper signalisiert, dass es so nicht weitergehen kann. 

Damit es nicht so weit kommt, ist es so wichtig, frühzeitiger zu handeln und das Leben und die Arbeit so zu gestalten, dass sie uns nicht so sehr belastet. Denn gerade sensible Menschen sind auch schneller vom Alltag überreizt. Da ist es wichtig, Pausen einzuhalten, Grenzen zu setzen und gut für sich zu sorgen. Wie das praktisch funktionieren kann, erfährst Du jetzt:

1. Freunde Dich mit Deiner Sensibilität an

Wie oben beschrieben, ist es wichtig zu wissen, was für ein Stresstyp man ist. Also zu wissen, was ist für mich persönlich denn stressig? Warum ist eine Situation denn für mich stressig und für andere nicht? 

Als nächsten Schritt solltest Du annehmen und wertschätzen, dass Du so bist, wie Du bist. Mache Deine Sensibilität zur Freundin und schaue, wie ihr Euch den Tag schöner, leichter, glücklicher gestalten könnt. 

Das bringt Dich weiter, als wenn Du Dich nach einem anstrengenden Tag auch noch zum Sport quälst, weil andere das auch so machen. Besser ist es, Strategien und Entspannung zu finden, so wie es zu Dir und Deiner Sensibilität passt. 

2. Lerne NEIN zu sagen

Wir sollten immer daran erinnern, dass ein Nein uns vor Stress schützen kann. Ein Nein zu Anderen ist ein JA zu uns selbst. Wir dürfen auch mal nein sagen. Wir müssen nicht zu Allem JA sagen und jede Verantwortung übernehmen.

Wir sollten aufhören uns vor den Reaktionen der anderen zu fürchten und mehr für unser eigenes Glück und Wohlbefinden einstehen. Ja, manchmal im Job, in der Familie, im Leben müssen wir Dinge tun, die uns nicht so zusagen, die wir nicht gerne tun, sie gehören einfach dazu. Aber wir sollten uns öfter fragen, ob das wierklich unsere alleinige Verantwortung ist und wir wir es uns leichter machen können. 

Wir müssen auch nicht alles für immer machen. Wenn wir merken, dass wir etwas zugesagt haben, das uns im Nachhinein doch zu viel wird, dürfen wir die Sache oder Aufgabe auch wieder zurück geben.

praktischer Tip: Bei Anfragen nicht sofort Ja sagen, sondern sagen „Ich überlege es mir“. Das verschafft Zeit und die Möglichkeit ohne Druck zu Entscheiden.

3. Nimm Dir Zeit für Dich

Wir können Stress für uns reduzieren, wenn wir uns ab und an mal zurückziehen. Gerade für sensible und hochsensible Menschen ist es hilfreich, die Außenantennen mal einzuklappen und sich Zeit für sich selbst zu nehmen. In solchen Zeiten können wir unsere eigenen Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle besser wahrnehmen. 

Damit wir uns solche Zeiten genehmigen können, bedarf es Selbstbewusstsein, Widerstandskraft und eine gute Portion Selbstfürsorge. Auch wenn wir diese Eigenschaften vielleicht gerade nicht so sehr habe, so können wir sie erlernen und immer wieder einüben. 

praktischer Tip: Plane Dir feste Zeiten im Kalender ein, in denen Du Dir etwas Gutes tust, woran Du Freude hast und was Dir eine gute Energie gibt. Sei es Schwimmen gehen, Tanzen, Malen, ein Buch lesen … Damit solche Zeiten zur Routine werden, kannst Du Dir z.B. einen festen Nachmittag, Morgen oder Abend dafür einplanen. „Mittwochs gehe ich zum Schwimmen“

4. Sorge gut für Dich

Das Wort Selbstfürsorge ist zur Zeit ein weit verbreitetes Wort. Vielleicht, weil der Druck der Arbeitswelt und die ständige Informationsflut in den letzten Jahren immer mehr Stress bei den Menschen ausgelöst hat. Die Zahl der Burnout Erkrankten ist rasant angestiegen. 

Selbstfürsorge ist mehr als, sich Zeit für sich zu nehmen. Selbstfürsorge bedeutet, sich gut um sich kümmern und sich gut zu versorgen. Selbstfürsorge können wir z..B. in den Bereich Ernährung, Körperpflege, Gesundheit betreiben. Selbstfürsorge bedeutet praktisch:

  • regelmäßig zu Vorsorge Untersuchungen gehen
  • sich bewusst gesund und vollwertig zu ernähren
  • sich Zeit und Ruhe beim Essen zu nehmen
  • täglich 2 Liter Wasser zu trinken, anstatt zu viel Kaffee
  • für mehr Alltagsbewegung zu sorgen
  • seine eigenen Grenzen zu respektieren
  • weniger Zeit in den sozialen Medien verbringen
  • positive Selbstgespräche führen
  • die Sonntagsruhe einhalten
  • u.v.m

5. Burnout im Ehrenamt

Für empathische und engagierte Menschen gibt es im Gemeindeleben ein sehr großes Feld an Möglichkeiten, in dem wir uns hilfreich für andere Menschen einsetzen können. Ehrenamtliche Arbeit ist gut, aber auch hier ist es wichtig, dass wir unsere eigene Lebenskraft erhalten und uns nicht bis zur Erschöpfung aufopfern.

Wenn wir nicht gelernt haben, gut auf uns zu achten und Grenzen zu setzen, dann finden wir uns bald in einem ungesunden Kreislauf, in dem wir uns für Andere einsetzen, uns selbst dabei vergessen und in einem Burnout landen können.

Bevor Du ehrenamtliche Aufgaben übernimmst, frage dich, ob Du auch tatsächlich die Kraft und Zeit dafür hast. Bedenke, dass die Zeit, die Du dann in der Gemeinde verbringst, Dir dann letztendlich für die eigene Familie fehlt. Auch wenn Gemeindeleben noch so schön ist, aber die Energie, die Du da hinein gibst, wird Dir für Deinen Hauptjob fehlen.

Hinterfrage Deine Beweggründe, warum Du ehrenamtliche Aufgaben auf Dich nehmen möchtest. Möchtest Du vielleicht Anerkennung? Möchtest Du Menschenkontakte, weil Du vielleicht einsam bist? Möchtest Du von zu Hause fliehen, weil es dort gerade nicht so gut läuft? Möchtest Du eine Arbeit, die Du gerne machst, anstatt Dich täglich zu Deinem Job zu schleppen, der Dir gar keinen Spaß mehr macht?

Kläre also für Dich erst Deine Motivation und überdenke, ob Du Anerkennung, Lob, Freunde, Freude, Harmonie nicht auch auf anderem Wege, als über eine ehrenamtliche Aufgabe bekommen kannst. Fülle also zuerst Deinen Mangel auf gesunde Weise auf, löse erst Deine Probleme, bevor Du Dich in Ablenkung und Arbeit stürzt. 

Mein Fazit

Um unsere Lebenskraft zu bewahren und zu stärken braucht es Bewusstsein und aktive Entscheidungen. Es ist wichtig, dass wir den Autopiloten ausschalten und die Dinge, die wir tun, mal hinterfragen. Schaue also, was Du persönlich brauchst und was Du vielleicht nur tust, weil Du es schon immer so getan hast, oder weil es so von Dir erwartet Dir.

Sensible Menschen brauchen zusätzlich eine große Portion Selbstfürsorge, Abgrenzungskraft und Pausenzeiten. All das können wir lernen und üben. 

Bildnachweis: © yyryyr10 auf pixabay.com

Wer schreibt diesen Blog?

Hi, ich bin Patrizia und habe diesen Blogbericht für Dich geschrieben. Ich hoffe, Du konntest eine gute Idee für Dein Leben mitnehmen, wie Du nun besser mit Deinem Stress umgehen möchtest.

Wenn Du mich und meine Seite unterstützen möchtest, dann kannst Du mir gerne eine Spende zukommen lassen. Mehr Infos über das Wie und Wofür kannst Du hier nachlesen.
Ich danke Dir von Herzen.

Website made with love by Patrizia

Schreibe Deinen Kommentar:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 KOMMENTARE
Inline Feedbacks
View all comments
Cookie Consent mit Real Cookie Banner