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Mit Verlusten leben lernen: Journaling als Weg zum Loslassen

Verluste gehören zum Leben, aber das macht sie nicht einfacher. Egal, ob es der Verlust eines geliebten Menschen, eines Haustiers, wichtiger Fotos oder bedeutender Erinnerungsstücke ist – jeder Verlust hinterlässt Spuren. Der Schmerz kann uns überwältigen, uns in alten Geschichten festhalten und unsere Gegenwart belasten.

Ich möchte in diesem Blogartikel darüber sprechen, wie wir mit Verlusten umgehen können und wie Journaling ein Werkzeug sein kann, um den Schmerz zu verarbeiten. Denn Schreiben hilft nicht nur, Gefühle zu sortieren, sondern auch, Schritt für Schritt Heilung zu finden.

Inhalt

Warum Verluste uns so nahe gehen

Verluste erinnern uns daran, dass nichts im Leben für immer ist. Sie bringen uns in Kontakt mit unserer eigenen Vergänglichkeit und rufen oft Erinnerungen an frühere Verluste wach. Wenn wir einen geliebten Menschen, ein Haustier oder bedeutende Erinnerungsstücke verlieren, spüren wir die Lücke, die sie hinterlassen, besonders schmerzhaft. Fotos, Briefe oder andere Erinnerungen sind mehr als nur Gegenstände – sie sind Verbindungspunkte zu Momenten, die unser Leben geprägt haben.

Viele von uns versuchen, den Schmerz zu verdrängen, weil er zu groß scheint. Doch das Verdrängen kann dazu führen, dass wir unbewusst an der Vergangenheit festhalten und uns neuen Chancen verschließen. Journaling kann uns helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen und einen bewussten Umgang mit unseren Gefühlen zu finden.

Wie Journaling helfen kann:

Das Schreiben bietet dir einen geschützten Raum, in dem du ehrlich sein kannst, ohne bewertet zu werden. Es ist eine Möglichkeit, deine Gedanken und Gefühle auszudrücken, sie zu ordnen und nach und nach loszulassen. Hier sind einige Wege, wie Journaling dir helfen kann:

Deinen Schmerz anerkennen

Manchmal versuchen wir, Verluste kleinzureden oder uns stark zu zeigen, weil wir Angst haben, von unseren Gefühlen überwältigt zu werden. Journaling kann dir helfen, diese Gefühle anzuerkennen, ohne dich von ihnen beherrschen zu lassen.

Probiere gerne mal diese Schreibübung aus:

  • Was genau habe ich verloren?
  • Wie hat dieser Verlust mein Leben verändert?
  • Welche Gefühle spüre ich, wenn ich daran denke?

Das bewusste Benennen des Schmerzes ist der erste Schritt zur Heilung.

Schöne Erinnerungen bewahren

Der Verlust eines geliebten Menschen oder eines Haustiers kann sich anfangs anfühlen, als wären auch die schönen Erinnerungen verloren. Journaling hilft dir, diese Erinnerungen lebendig zu halten.

Probiere gerne mal diese Schreibübung aus:

  • Schreibe über besondere Momente, die du mit dieser Person oder diesem Tier erlebt hast.
  • Notiere, was dich an ihnen zum Lächeln bringt.
  • Erstelle eine Liste mit Eigenschaften, die du an ihnen besonders geschätzt hast.

Bewusst Abschied nehmen

Ein bewusster Abschied kann helfen, den Verlust zu verarbeiten. Das Schreiben eines Abschiedsbriefes ist eine kraftvolle Methode, um deine Gefühle auszudrücken.

Übung: Schreibe einen Brief an die Person, das Tier oder das Objekt, das du verloren hast. Teile, was du noch sagen möchtest, und verabschiede dich auf deine Weise.

Neue Perspektiven finden

Journaling kann dir helfen, den Verlust aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Es geht nicht darum, den Schmerz zu leugnen, sondern darum, ihn in einen größeren Zusammenhang zu stellen.

Übung: Beantworte für dich folgende Fragen:

  • Was habe ich durch diesen Verlust über mich selbst gelernt?
  • Welche Stärken habe ich entwickelt?
  • Wie kann ich diese Erfahrungen nutzen, um anderen zu helfen?

3 einfache Schreibübungen

Der Brief an den Verlust

Schreibe einen Brief an das, was du verloren hast – sei es ein Gegenstand, eine Person oder ein Traum. Drücke deine Gefühle aus: Was hat der Verlust mit dir gemacht? Was möchtest du jetzt loslassen?

Positive Erinnerungen sammeln

Erstelle eine Liste von schönen Erinnerungen, die mit dem Verlust verbunden sind. Diese Übung hilft dir, den Schmerz zu relativieren und den Fokus auf das Gute zu lenken.

Vertrauen in die Zukunft bringen

Schreibe darüber, wie du dir wünschst, zukünftig mit Verlusten umzugehen. Welche Stärken hast du bereits entwickelt? Wie kannst du dir selbst Trost und Sicherheit geben?

Weitere Strategien, die dir helfen können bei bei Verlustgedanken zur Ruhe zu kommen

Neben Journaling gibt es noch andere Techniken, die dich beim Umgang mit Verlusten unterstützen können:

Atemübungen

Bewusstes Atmen hilft, Stress abzubauen, das Nervensystem zu beruhigen und in den Moment zurückzukehren. Setze dich an einen ruhigen Ort, schließe die Augen und atme tief ein und aus. Stelle dir vor, wie du mit jedem Atemzug Belastungen loslässt.

Visualisierung

Stelle dir vor, wie du dich leicht und frei fühlst. Male dir aus, wie es wäre, wenn der Schmerz des Verlustes nicht mehr deine Gegenwart belastet. Diese Technik kann dir helfen, eine neue Perspektive und innere Ruhe zu gewinnen.

Rituale des Abschieds

Lege einen besonderen Ort an, an dem du den Verlust symbolisch ablegen kannst – etwa durch das Ablegen eines Steins oder das Pflanzen einer Blume. Ein symbolisches Ritual kann den Abschied erleichtern. Diese Rituale schaffen Raum für Trauer und Heilung. Also den Schmerz nicht verdrängen, sonder mit ihm umgehen, so dass es für dich immer leichter wird, loszulassen.

Mein eigener Weg mit Verlusten

Ich habe selbst erlebt, wie schwer Verluste wiegen können. Der Verlust eines geliebten Haustiers hat mich jahrelang begleitet, weil ich das Gefühl hatte, nicht genug Abschied genommen zu haben. Erst als ich begann, darüber zu schreiben, konnte ich diesen Schmerz loslassen.

Das Schreiben hat mir geholfen, die schönen Erinnerungen zu bewahren und den Fokus darauf zu legen, was ich gewonnen habe: die Liebe, die ich durch dieses Tier erfahren durfte.

Dein erster Schritt in die Freiheit

Verluste sind ein Teil des Lebens, aber sie müssen nicht für immer wie eine Last auf uns liegen. Journaling bietet dir die Möglichkeit, deinen Schmerz zu betrachten, zu verarbeiten und loszulassen. Es gibt dir den Raum, deine Erinnerungen zu bewahren und gleichzeitig Platz für Neues zu schaffen.

Nimm dir heute Zeit, über einen Verlust zu schreiben, der dich belastet. Lass die Worte fließen, ohne sie zu bewerten. Schritt für Schritt wirst du spüren, wie sich der Schmerz löst und du mehr Freiheit gewinnst.

Frage an dich: Welcher Verlust in deinem Leben möchte heute gehört werden? Nimm dir Zeit, darüber zu schreiben, und erlaube dir, loszulassen.

Dein Weg zum Loslassen beginnt genau hier – mit einem Stift und einem leeren Blatt Papier. Schreibe dich frei. 

Titelbild mit Canva erstellt

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