Was ich als Bloggerin bewirken möchte

Anfangs war ich ehrlich gesagt noch etwas ratlos, was ich zu dieser großen Frage „Was will ich bewirken“ überhaupt schreiben kann und soll. 

Aber irgendwann ist dann der Knoten geplatzt und ich schrieb diesen Artikel los.

Denn dieser Blogbericht ist während einer Blogchallenge im Mai 2023 bei Judith Peters entstanden. Ich fand die Frage und das Thema total spannend. Denn ich schrieb schon eine Weile meine Blogartikel und hatte mir diese Frage tatsächlich noch nie gestellt. Nun schaute ich mir meine Blogberichte mal selber mit einem Blick von außen an. Was wollen sie eigentlich sagen, wozu sollen sie eigentlich ermutigen? Und genau dieses Wort „Ermutigung“ dringt immer wieder durch meine Texte durch.

Das ist übrigens mein Logo, mit dem ich im Mai 2022 mit meinem Blog online ging.

Denn es gab eine Zeit in meinem Leben, da war ich völlig entmutigt. Ich hatte meinen Job, meine Gesundheit, meine Beziehung und auch vermeintliche Freunde verloren. Vieles hatte ich zu weit kommen lassen, weil ich meine Grenzen nicht frühzeitig abgesteckt hatte. Es kam, wie es kommen musste – ein Zusammenbruch, ein krasses Ende. 

Viele meiner Blogberichte schreibe ich damit auch an mich selbst, an die Frau, die ich während dieser Zeit war. Geknickt, aber noch nicht ganz zerbrochen. 

Inhalt

Wirkung aus der Tiefe des Lebens

Beim Schreiben fällt mir gerade eine Bibelstelle ein, die mir damals große Hoffnung gab. Denn ich fühle mich tatsächlich, wie dieses geknickte, fast zerbrochene Schilfrohr. 

Das geknickte Schilfrohr zerbricht er nicht, den glimmenden Docht löscht er nicht aus. Er bringt dem geschlagenen Volk das Recht, damit Gottes Treue ans Licht kommt. – Jesaja 42,3 („Gute Nachricht Bibel 2018“)

Heute würde ich sagen, dass genau diese Tiefe in meinem Leben, diesem Blog seine Authentizität gibt. Ja, auf dem Blog gibt es auch Blogberichte mit Expertenwissen, Fachbegriffen und sachlichen Erklärungen. Und daneben gibt es diese Zwischentöne, die meine Geschichte mit sich bringt. 

Im Nachhinein bin ich froh, dass ich in der Tiefe war, denn sie verhalf mir zur echten inneren Kraft. In der Tiefe setzte ich mich mit meinen Themen auseinander, setzte mein Leben neu zusammen, um dann wieder in die Höhen zu schwingen. In der Tiefe wurde ich vom Opfer zur Gestalterin meines Lebens. Wäre ich nicht in der Tiefe gewesen, hätte ich vielleicht nicht diese innere Schwungkraft, sondern würde mich weiter nur so im Autopilot Leben abstrampeln.

Mit meinen Blogberichte möchte ich Frauen, die in dieser Tiefe sind, zurufen: Sei sicher, dass Deine Situation sich auch wieder ändern wird. Tiefen sind Chancen, das Leben neu zu sortieren, zu schauen, was passt noch zu mir, was und wohin will ich eigentlich. Tiefen sind die Haltestellen im Leben, um zu erkennen, hey ich bin in eine falsche Richtung gelaufen, ich habe mich verrannt. Und jetzt bleibe ich mal stehen und erkenne, wie ich in dieses tiefe Wasser geraten bin. Habe ich es denn nicht vorher gemerkt? Habe ich die Warnsignale überhört. 

Und jetzt an dieser Haltestelle ist der Zeitpunkt, die Richtung zu ändern. Es ist möglich im tiefsten Schmerz, in tiefster Trauer …. einen Wendepunkt daraus zu machen, Dein Leben wieder in die Hand zu nehmen, wieder zu Kräften zu kommen und weiter zu gehen – in die Richtung, in das Leben, wo Du hin willst. Dorthin, wo Dein Herz Dich hin ruft.

Wirkung aus dem Lebensschmerz

Jetzt denkst Du vielleicht, naja, Du hast ja gut reden. Du kennst doch meine Situation gar nicht. Meine Lebensumstände sind mehr als bescheiden. Ich kann da nichts dran ändern. Alles stürzt gerade auch mich ein. Und wie kannst Du hier von einem selbstbestimmten Leben reden, wenn es mir gerade beschissen geht und ich nicht weiß, wie es weiter gehen soll. 

Sei sicher, liebe Leserin, ich verstehe Dich. Ich kenne diesen Tiefpunkt nur zu gut. Ich kenne es, dass die Dinge über einen einstürzen und man macht- und kraftlos zusehen muss. Ich kenne den Punkt im Leben, wo man nicht weiss, wie es weiter gehen kann, wo die Sorgen übermächtig werden und uns die Kraft und Freude zum Leben raubt. Ich kenne Demütigung, Ausgrenzung, inneren und auch äußeren Zerbruch. 

Kurz zusammengefasst war es so:
Ich lebte in einer Beziehung, die mir nicht gut tat, und das über Jahrzehnte. Ich machte Dinge mit, die ich nicht wollte, nur um anerkannt zu werden. Ich lebte mein Leben, im Außen, auf Andere gerichtet. Ich ging jahrelang über meine Bedürfnisse und Grenzen hinaus. Ich trieb mich an, gut zu sein, alles irgendwie schaffen zu müssen. Ich ließ mich von Anderen antreiben. Meine Herzenswünsche und Sehnsüchte hatte ich begraben und beruhigte mich, indem ich sagte, naja – so schlimm ist dein Leben doch gar nicht. Ich sagte mir oft – ach, sei doch mal dankbar für das, was Du hast. Träume sind halt Schäume. Das Leben ist hart. Da musst Du halt durch.

Ich war so hart mit mir selbst, dass mein Herz bald ganz stille wurde und sich wohl nicht mehr traute, etwas zu sagen. Wünsche und Sehnsüchte schwiegen und schliefen über die lange Jahre ein.

Wirkung aus der Lehre des Lebens

Heute achte ich viel mehr auf die Warnzeichen. Ich habe wieder Kontakt zu meinem Herzen, meinen Wünschen und großen Träumen. Und wenn ich in Situationen komme, in denen andere Menschen in mein Herz trampeln, dann verweise ich sie viel schneller aus meinem inneren Garten. Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die mir gut tun, die meinen inneren Garten zu schätzen wissen, die die schönen Blumen darin sehen. Ich möchte nur noch mit Menschen in meinem Garten sitzen, die auch mal bereit sind mir zuzuhören und bei denen ich ehrlich sein darf. 

Ich habe für mein heutiges Ich aus der Tiefe gelernt, dass mir nicht jeder Mensch gut tut. Früher wollte ich Allen gefallen, heute reicht mir mein kleiner Kreis und die Leserinnen, die auch gerne von mir lesen. Alle anderen dürfen wegbleiben, das ist nicht mehr schlimm für mich.

Ich habe mich auch von Menschen getrennt, die mich aussaugen. Vielleicht hast Du schon mal den Begriff „Energievampire“ gehört. Ich kann Dir sagen, es gibt sie. Diese Menschen, die gerne alles von Dir nehmen, die an Deine Energie und Lebensfreude anzapfen, sich da auftanken. Leider sind sie sehr schnell weg, wenn Du selber mal keine Energie hast, denn sie geben Dir nichts. 

Auch das habe ich in der Tiefe gelernt. Nicht jeder vermeintliche Freund ist ein guter Freund. Die Unechten sind plötzlich weg, wenden sich ab. Lange Zeit war ich sehr traurig darüber, so manche Menschen in der Tiefe verloren zu haben. Sie hatten einfach keinen Nerv mit mir da durch zugehen, haben mich alleine und mich mir selbst überlassen. So manch eine vielleicht nett gemeinte Aufmunterung von „Freunden“ aus der Kirchengemeinde war: „Ich bete für Dich, Gott wird Dir schon helfen“. Ja, danke für Dein Gebet, schön und gut, aber ich hätte viel mehr praktische Hilfe benötigt, ein bißchen mehr Nächstenliebe, ein bißchen mehr Halt, ein bißchen tatkräftige Unterstützung.

Heute kann ich sagen: Danke Gott, dass Du mir den Mut gegeben hast, den Schritt zu wagen und durch alle Widerstände und Schwierigkeiten hindurch zugehen, die diese Situation mit sich brachte, denn ich bin dadurch stärker, als je zuvor. Und zu den damaligen „Freunden“ kann ich sagen: Ja, Gott hat mir geholfen, herausgeholt aus einem fremdbestimmten und eingeengten Leben. Heute ist mein Leben viel besser, es ist ein weites Land mit vielen neuen Möglichkeiten.

Ja, auf Manches hätte ich gerne verzichtet, aber alles war für mein heutiges Leben wichtig.

Wirken mit meiner Erfahrung

Aus meiner eigenen Geschichte heraus, schreibe ich also für sensible Frauen, um ihnen Gutes mit auf den Weg zu geben. Denn mein Herz schlägt für hochsensible Frauen, wie ich, die ihre Grenzen nicht frühzeitig setzen und irgendwann erschöpft vom Leben sind. Das war von Anfang an mein großer Bloggertraum und meine Botschaft an Dich „lass es nicht so weit kommen!“ Ich möchte Dich, liebe Leserin dazu ermutigen, Deinen Weg zu finden und Dich nicht fremdbestimmten zu lassen. Lass Dich nicht verbiegen.

Wirken durch Worte - auf meine leise Weise

Es gibt ja Menschen, die können unglaublich gut und wirkungsvoll sprechen. Ich muss sagen, das wir ich noch nie. Ich war eher immer die Stille, die aber dann tolle Geburtstagskarten und Nachrichten geschrieben hat. Und so ist es auch bis heute geblieben.

Dennoch gab es eine Zeit, da bin ich von dem Weg des Schreibens abgekommen. Ich stieg in die Welt der Kurse, der lauten Sichtbarkeit, der Funnel, Launches und des Verkaufens ein. Aber ich merkte nach einiger Zeit (1 Jahr), dass das gar nicht mein Ding war und kehrte wieder zurück zum Schreiben. 

Mir wurde während der Zeit oft die Frage gestellt:  „Bist Du ein Coach“? Du teilst so tolle Tips, Du hast so eine positive Art.

Aber nein, ich bin kein Coach und möchte es auch nicht werden. Ich bin nämlich hochsensibel, manchmal ein Angsthäschen und am liebsten eher still und introvertiert. Ja, ich habe auch Zeiten, in denen ich auch mal extrovertiert bin und wirke, mich wahnsinnig freuen und auch begeistert sein kann. Es sind dann kleine Freudenstürme, die mal kurz rauskommen. Aber grundsätzlich bin ich eher ruhig und schreibe lieber.

Vo daher war der kleine Umweg gar nicht so verkehrt. Denn ich habe gemerkt, was mir tatsächlich liegt und was nicht.

Ich wirke lieber auf meine stille und leise Art.

Wirkung der Worte auf uns selbst

Durch Bloggen und Schreiben haben wir die Möglichkeit unsere Erfahrungen zu teilen. Die Worte wirken auf die Anderen. Und durch das Schreiben bekommen wir selbst auch Klarheit. Wenn wir das Leben überdenken und aufschreiben erkennen wir Zusammenhänge, Muster und einen roten Faden. Das habe ich gerade wieder selbst an diesem Blogbericht gemerkt.

Deshalb stell Dir selbst gerne auch mal die Frage „Was will ich mit meinem Blog bewirken?“ Ja klar, Viele wollen mittlerweile mit ihren Blogartikel etwas verkaufen. Ihren Kurs, ihr Coaching … Aber was steckt dahinter? Was möchtest Du für die Menschen bewirken? Neben dem Geldverdienen? Ich finde, das ist eine total spannende Frage.

Blog Dein Ding - so wie Du bist

Ich hoffe sehr, dass Dir mein Blogbericht gefallen hat und dass Du daraus etwas für Dich mitnehmen konntest. Also, meine wichtigsten Punkte sind: 

  • Deine Geschichte und Deine Worte sind wichtig
  • Du darfst still und leise sein und mit Worten wirken
  • Lass Dich im Leben nicht verbiegen
  • Lass Dir nicht alles gefallen und setze Grenzen
  • Lass Dein Herz durch Schreiben sprechen
  • Bring Dein Herz nicht zum Schweigen
  • Finde Deinen eigenen Herzensweg
  • Mach Dein Ding und Blog Dein Ding

In diesem Sinne – wünsche ich Dir alles Gute und Freude auf Deinem Weg. Lebe so glücklich und frei, wie nur möglich und sei auch heute nett zu Dir.
Liebe Grüße Patrizia

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments
Ingrid Dankwart

Liebe Patrizia,

ein sehr ermutigender Blogartikel. Ja, hochsensible sind eine ganz besondere Art von Menschen, ich liebe sie und ihre wundervolle Einfühlsamkeit. Für deine klaren und sehr berührenden Worte danke ich dir von Herzen. 😍 🥰 😍

Magische Grüße von einer extrovertierten hochsensibel 😉 Ingrid

Cookie Consent mit Real Cookie Banner