Stressfreie Feiertage für Hochsensible. 12 Strategien für mehr Ruhe und Balance

Für viele hochsensible Menschen sind Feiertage wie Ostern, Weihnachten und Advent eine große Herausforderung. Die Vielzahl der Feiern, komprimiert auf wenige Tage, kann schnell zu Reizüberflutungen und Hektik führen. Auch der eigene Wunsch, dass alles besonders schön, perfekt und harmonisch sein soll, bringt zusätzlichen Druck. Oft fehlt es in dieser Zeit an Ruhe, Rückzugsmöglichkeiten und Pausen. Wir möchten gerne allen gerecht werden, ungern etwas absagen und versuchen, überall zu sein.

Aber wir können aktiv etwas tun, damit die Feiertage für uns stressfreier verlaufen. Hier sind meine 12 Quick Tipps, wie wir mit mehr Ruhe durch diese Zeit gehen können:

Inhalt

1. Feiertage achtsam planen

Im Dezember erhalten wir oft viele Einladungen oder laden selbst gerne ein. Zusätzlich gibt es besondere Highlights wie Weihnachtsmärkte, Gottesdienste, Musikaufführungen und Schulveranstaltungen. An Ostern ist es ähnlich. Um Stress vorzubeugen, sollten wir uns überlegen:

  • Was ist mir wirklich wichtig?
  • Was möchte ich machen?
  • Was ist nur Pflicht?
  • Was tut mir gut?

Es beginnt bereits bei den Zusagen. Müssen wir wirklich alles machen und jede Einladung annehmen, nur weil gerade Weihnachtszeit ist? Besser ist es, bewusst auszuwählen, was wirklich wichtig ist. Überlege, wie viel Zeit Du für etwas investieren möchtest, sodass es noch Freude bringt, anstatt Energie zu kosten.

Beispiel: Ja, auf die Firmenweihnachtsfeier gehe ich gerne, bleibe aber nicht bis zum Schluss, sondern verabschiede mich frühzeitig, um noch genügend Schlaf und Energie für den nächsten Tag zu haben. So kannst Du die positiven Aspekte genießen, ohne Dich zu überlasten.

2. Ruheinseln schaffen

Wir tun gut daran, wenn wir nicht von einer Feier zur nächsten gehen, sondern uns dazwischen Pausen gönnen. So bekommen wir mehr Ruhe in die Weihnachtszeit hinein. Diese Ruhezeiten helfen, die Erlebnisse zu verarbeiten und neue Energie zu tanken.

Beispiel: Plane feste Zeitfenster für Pausen ein. Beispielsweise kannst Du nach einem Familienbrunch einen gemütlichen Spaziergang machen oder Dich nachmittags mit einem guten Buch zurückziehen. Diese bewussten Pausen sind kleine Oasen der Erholung inmitten des Feiertagstrubels.

3. Rückzugsorte auf Feiern

Auf Feiern, Festen und Veranstaltungen ist es meist laut und überfüllt. Wir sprechen mit vielen Menschen, im Hintergrund läuft Musik und der Lärmpegel ist insgesamt höher als sonst. Da kann unser Nervensystem schneller überreizt werden. Gönne Dir kleine Auszeiten. Gehe kurz auf den Balkon zum Durchatmen, mache einen kleinen Spaziergang oder ziehe Dich in einen ruhigeren Bereich zurück. Bei Feiern zu Hause kannst Du Dich aus dem Trubel im Wohnzimmer herausziehen und in der Küche einen Tee trinken. Kleine Auszeiten können einen großen Effekt haben.

Beispiel: Bereite Dich auf die Feier vor, indem Du vorher mögliche Rückzugsorte identifizierst. Vielleicht gibt es einen ruhigen Raum im Haus oder eine gemütliche Ecke im Garten, die Du nutzen kannst. Diese kleinen Pausen helfen Dir, Dich zu erden und zu erholen, sodass Du anschließend wieder gestärkt am Geschehen teilnehmen kannst.

4. Tierische Ruhepole nutzen

Eine weitere gute Möglichkeit ist es, sich zwischendurch mal dem Haustier zu widmen. Dadurch können wir uns für eine Zeit aufreibenden Gesprächen und dem Lärm entziehen. Falls ein Hund vorhanden ist, bietet es sich an, eine kleine Runde mit ihm zu gehen. Tiere haben eine beruhigende Wirkung und können helfen, den Stresspegel zu senken.

Beispiel: Verbringe bewusst Zeit mit Deinem Haustier, indem Du es streichelst, spielst oder einfach nur in seiner Nähe sitzt. Die ruhige und entspannte Energie Deines Tieres kann Dir helfen, ebenfalls zur Ruhe zu kommen. Ein Spaziergang mit dem Hund bietet zudem die Möglichkeit, frische Luft zu schnappen und den Kopf frei zu bekommen.

5. Schlafe zu Hause

Natürlich ist es schön und gut, wenn wir bei Freunden oder Verwandten eine Übernachtungsmöglichkeit haben. Jedoch finde ich es erholsamer, in gewohnter Umgebung zu schlafen. So haben wir auch die Möglichkeit, noch etwas zur Ruhe zu kommen. Falls es jedoch nicht anders möglich ist, weil die Freunde weiter weg wohnen oder die Fahrt nach Hause durch Schnee gefährlich ist, sollten wir bei der Übernachtung darauf achten, dass ein Zimmer oder eine Rückzugsmöglichkeit vorhanden ist.

Beispiel: Bereite Dich auf Übernachtungen vor, indem Du persönliche Gegenstände mitnimmst, die Dir ein Gefühl von Geborgenheit geben. Ein Lieblingskissen, eine vertraute Decke oder sogar ein beruhigendes Duftöl können helfen, eine angenehme Schlafumgebung zu schaffen. Diese kleinen Dinge können einen großen Unterschied machen und Dir helfen, Dich auch auswärts wohlzufühlen. 

6. Erholung nach den Feiertagen

Nach den Feiertagen ist es gut, sich Zeit und Ruhe für sich zu nehmen. Wir haben viel erlebt, gehört und wahrgenommen. Das braucht Zeit, um verarbeitet zu werden. Es ist notwendig, dass wir uns erholen und zur Ruhe kommen.

Beispiel: Plane bewusst ein oder zwei Tage nach den Feiertagen ein, um Dich zu regenerieren. Nutze diese Zeit für Aktivitäten, die Dir guttun, wie ein ausgedehntes Bad, eine Yoga-Einheit oder einen ruhigen Spaziergang in der Natur. Diese Erholungsphasen sind wichtig, um den Stress abzubauen und wieder in den Alltag zu finden.

7. Genuss statt Völlerei

Während der Feiertage gibt es oft reichlich Essen und viele Süßigkeiten. Achte darauf, ausgewogen zu essen und auch leichte Mahlzeiten zu genießen. Dein Körper wird es Dir danken, und Du wirst Dich insgesamt wohler fühlen.

Beispiel: Versuche, bewusst zu essen und auf Dein Hungergefühl zu hören. Genieße die festlichen Speisen in Maßen und gönne Dir zwischendurch gesunde Snacks wie Obst oder Nüsse. Diese achtsame Ernährung hilft, Völlegefühle zu vermeiden und gibt Dir mehr Energie und Wohlbefinden.

8. Beweg Dich

Feiertage sind oft mit viel Sitzen und wenig Bewegung verbunden. Plane bewusst Bewegung in Deinen Tagesablauf ein. Ein Spaziergang an der frischen Luft kann Wunder wirken und Dir helfen, den Kopf frei zu bekommen.

Beispiel: Integriere kleine Bewegungseinheiten in Deinen Alltag, wie ein kurzes Stretching am Morgen oder eine Runde um den Block nach dem Essen. Diese kleinen Aktivitäten halten Dich körperlich fit und helfen, Stress abzubauen und die Feiertage entspannter zu erleben.

9. Entspannungsübungen als Auszeit

Integriere kurze Entspannungsübungen oder Meditationen in Deinen Tag. Selbst fünf Minuten tiefes Atmen oder eine kurze Meditation können helfen, Stress abzubauen und Dich wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Beispiel: Suche Dir eine Entspannungstechnik, die Dir besonders guttut, sei es Yoga, progressive Muskelentspannung oder einfach nur ein paar Minuten achtsames Atmen. Mache diese Übungen zu einem festen Bestandteil Deines Tagesablaufs, um kontinuierlich Ruhe und Gelassenheit zu finden.

10. Erwartungen loslassen

Ein großer Stressfaktor während der Feiertage ist der Druck, alles perfekt zu gestalten und alle Erwartungen zu erfüllen. Erinnere Dich daran, dass nicht alles perfekt sein muss. Es ist in Ordnung, wenn Dinge anders laufen als geplant.

Beispiel: Übe Dich in Gelassenheit und lasse Perfektionismus los. Erinnere Dich daran, dass der wahre Geist der Feiertage im Zusammensein und in der Freude liegt, nicht in der Perfektion. Akzeptiere, dass kleine Pannen und Unvollkommenheiten zum Leben gehören und oft die schönsten Erinnerungen schaffen.

11. Grenzen setzen und kommunizieren

Es ist wichtig, Deine eigenen Grenzen zu kennen und diese auch zu kommunizieren. Sage höflich aber bestimmt „Nein“, wenn Du merkst, dass eine Einladung oder Aktivität zu viel für Dich wird. Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden haben Vorrang.

Beispiel: Bereite Dich mental darauf vor, wie Du Grenzen setzen kannst, ohne Dich schuldig zu fühlen. Übe im Vorfeld, wie Du höflich absagst oder um Verständnis bittest, wenn Du eine Pause brauchst. Eine klare Kommunikation hilft, Missverständnisse zu vermeiden und Dein Wohlbefinden zu schützen.

12. Selbstfürsorge priorisieren

Inmitten des Trubels der Feiertage ist es entscheidend, sich selbst nicht zu vergessen. Plane bewusste Selbstfürsorge-Aktivitäten ein, die Dir Freude und Entspannung bringen. Das kann ein ausgedehntes Bad, ein Lieblingsbuch oder einfach nur Zeit für Dich alleine sein.

Beispiel: Mache Selbstfürsorge zu einem festen Bestandteil Deines Alltags, besonders während der Feiertage. Gönne Dir regelmäßig kleine Freuden, die Dir guttun und Dich aufladen. Sei es ein gemütlicher Abend mit einer Tasse Tee, ein kreatives Hobby oder eine ruhige Meditationssitzung – sorge dafür, dass Deine Bedürfnisse nicht zu kurz kommen.

Fazit: Festliche Balance finden

Feiertage können für hochsensible Menschen herausfordernd sein, aber mit einigen bewussten Entscheidungen und Maßnahmen können sie auch eine Zeit der Ruhe und Freude sein. Nimm Dir die Zeit, um Deine Bedürfnisse zu erkennen und sie zu respektieren. Du verdienst es, die Feiertage entspannt und glücklich zu verbringen.

Welcher Tip hat Dir besonders gut gefallen? Schreib ihn gerne in den Kommentar. Oder schreib auch gerne in den Kommentar, wie Du mit den Feiertagssituationen umgehst, um stressbefreit zu bleiben. 

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