Was wir von Hanna aus der Bibel lernen können

Inhalt

Wer war Hanna? Wie lebte sie?

Hanna war die Frau von Elkana. Elkana hatte zwei Frau: Die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Pennina hatte schon einige Kinder, Hanna aber keine.

Eine kinderlose Frau war damals ein großer Makel. Für Hanna muss es schlimm gewesen sein, keine Kinder zu bekommen, wo doch die andere Frau Ihres Mannes schon Kinder hatte. Vielleicht hat Hanna sich Vorwürfe darüber gemacht, dass es an ihr lag, dass sie kinderlos blieb. Vielleicht hat sie nachts geweint, tagsüber gehofft und wieder geweint. Es war bestimmt schwer für sie, dass Gott ihr diesen Wunsch nicht erfüllte. Vielleicht hat sie Gott auch Vorwürfe gemacht, war wütend und traurig. Vielleicht verfiel sie in eine Depression, zog sich zurück, weil sie das Glück der anderen Frau nicht mitansehen konnte.

Hanna und die Reise zum Heiligtum

In der Bibel lesen wir weiter, dass sie jedoch jedes Jahr mit ihrem Mann und der ganzen Familie zum Heiligtum nach Silo reiste, um Gott ein Opfer zu bringen und ihn anzubeten. Das spricht dafür, dass Hanna eine starke Frau war, die ihre Pflichten wahrnahm und auch Gott lobte und anbetete, obwohl ihre Lebenssituation nicht gerade glücklich war.

Aus dieser Haltung können wir schon sehr viel lernen. Obwohl sie jahrelang schon einen unerfüllten Wunsch hatte, verfiel sie nicht in einen Rückzug, sondern reiste mit zum Heiligtum. Ich finde das sehr erstaunlich und vorbildlich. Hanna ist dadurch ein Vorbild darin, Gott zu loben, ihm zu danken für alles, was wir haben, auch wenn ein Wunsch unerfüllt bleibt. 

Doppelte Portion Liebe für Hanna

Weiter lesen wir, dass Hanna bei dem Festessen in Silo von ihrem Mann aus Liebe und Zuneigung die doppelte Portion vom Fleisch zugeteilt bekam. „Denn er liebte sie sehr, obwohl der HERR ihr bisher Kinder versagt hatte.“  (1. Samuel 1,5)

Hanna kann sich wierklich darüber schätzen, weil ihr Mann sie sehr liebte. Sie bekam eine doppelte Portion Liebe und eine ganz besondere Zuwendung. Vermutlich war das nicht nur bei dem Festessen so, sondern auch im Alltag zuhause.

Diese Bibelstelle fordert uns auf, mal in unser eigenes Leben zu schauen.

  • Welcher Wunsch blieb bisher unerfüllt?
  • Wo geht es mir dafür besser? Wo bekomme ich mehr?
  • Wofür kann ich Gott überdankbar sein?
  • Worüber darf ich mich glücklich schätzen?
  • Wo habe ich etwas, was Andere gerne hätten?

Dieser Blick der Dankbarkeit kann schon ein kleines bischen über einen unerfüllten Wunsch hinwegtrösten. Kinderlosigkeit und ein unerfüllter Kinderwunsch jedoch lässt sich schwerlich ganz wegtrösten, wegschieben oder verwandeln. Aber wir können dahin kommen zu sagen: „Mein Wunsch hat sich zwar nicht erfüllt, aber dafür habe ich einen besonders liebevollen Ehemann. Ich bekomme Zuwendung, Liebe und Geschenke in Fülle und bin dankbar dafür.“ Wir dürfen in unser Leben sehen und erkennen, dass Gott uns in anderen Bereichen in Fülle beschenkt und uns dadurch seine Liebe zeigt. 

Hanna wird gekränkt und verletzt

Damit ist Hannas Lebenssituation noch nicht ganz fertig beschrieben. Wir lesen nun im 1. Samuel 1 ab Vers 6, dass Hanna zum inneren Schmerz der Kinderlosigkeit auch noch von außen gekränkt wurde. Die zweite Frau von Elkana, Peninna, kränkte Hanna, weil sie kinderlos war. Peninna verletzte Hanna mit Spott und mit Worten. Peninna bekam nämlich mit, dass Hanna eine doppelte Portion zu essen bekam. Ich finde Peninna echt schlimm.

Anscheinend bekam Ihr Mann Elkana das gar nicht mit. Denn als Hanna mal wieder so von Peninna gekränkt wurde, dass sie nur noch weinte und nichts mehr essen wollte, fragte Elkana „Hanna, warum weinst Du? Du isst ja gar nichts. Bist Du traurig, weil Du keine Kinder hast?“ Anscheinend hatte Hanna ihrem Mann gar nicht gesagt, dass Peninna sie Jahr für Jahr bei dem Festessen immer wieder kränkte und verspottete. Und Hanna schlägt anscheinend auch nicht zurück. Sie sagt zu Peninna nicht, dass es jetzt reicht und dass Sie damit aufhören soll.

Dieses Verhalten können wir aus heutiger Sicht vielleicht nicht ganz nachvollziehen. Heutzutage lernen Frauen stark zu sein, Nein zu sagen und sich nicht alles gefallen zu lassen. Was würden wir denn in der Situation tun? Hanna hat bestimmt gute Gründe, ihre Gründe, warum sie nicht darüber sprach.

So geht Hanna mit Kränkung um

Eines Tages, als Hannah wieder einmal nur mit Mühe einige Bissen herunterbekam, zog sie sich von den anderen zurück und ging zum Heiligtum des HERRN. (1. Samuel 1,9)

Daraus lesen wir, wie Hanna mit der Kränkung umging. Sie ging ins Heiligtum, sie ging zu Gott mit ihrem Schmerz. Verzweifelt und unter Tränen betete sie zu Gott. Was würden wir ehrlicherweise in so einer Situation beten? Vielleicht, dass Peninna für ihre Boshaftigkeit bestraft werden solle, dass Gott dem Spott ein Ende machen solle, dass Gott endlich für Gerechtigkeit sorgen solle? Was würdest Du Gott in so einem Gebet sagen?

Hannas Gebet zeugt in meinen Augen von Größe, von Gottvertrauen und von einem sanften Herzen. Sie betet nicht um Geduld auf die Erfüllung Ihres Herzenswunsches, auch nicht um Akzeptanz der Situation und auch nicht für eine Strafe für Peninna. Hanna Gebet klagt Unrecht nicht an sonderen Hannas Gebet ist eine Bitte um das Erbarmen Gottes. Sie weiß, dass Gott ihre Not und ihr Elend sieht und sie bittet aus tiefsten Herzen einer Frau um die Erfüllung ihres Herzenswunsches.

Vielleicht kann das auch für uns ein Weg sein, wie wir selbst mit Kränkungen umgehen sollen. Ein guter Weg ist es, nicht zurückzuschlagen oder etwas heimzuzahlen, sondern stattdessen mit unserer Not und unserem Schmerz zu Gott zu gehen.

Ein guter Weg ist es, nicht zurückzuschlagen oder etwas heimzuzahlen, sondern stattdessen mit unserer Not und unserem Schmerz zu Gott zu gehen.

Gebet verändert uns

Was wir nun weiter lesen ist, dass Hanna Gott ihr Herz ausschüttet. Sie betete sehr verzweifelt und unter Tränen. Nach dem Gebet erleben wir eine Hanna, die verändert ist.

„Erleichtert ging sie zu den anderen zurück. Sie konnte wieder essen und man sah ihr an, dass sie neue Hoffnung geschöpft hatte.“ (1. Samuel 1,18)

Die Situation verändert sich

Ja, Hannas Gebet, ihr Herzenswunsch wurde tatsächlich erhört. Sie wurde schwanger und brachte einen Sohn zur Welt. Sie nannte ihn Samuel („von Gott erbeten“).

Beim Lesen freue ich mich mit Hanna. Wie wunderbar. Endlich ist die Scham der Kinderlosigkeit vorbei. Ich weiß aber auch aus eigener Erfahrung, dass Gott nicht jedes Gebet so erhört, wie wir es uns wünschen. Manchmal verlieren wir Menschen, bleiben kinderlos oder eine Situation wird sogar noch schlimmer. Aber, was ich festgestellt habe, ist, dass sich etwas an der Situation verändert. Ich habe erlebt, wie Dinge sich plötzlich zum Positiven gewendet haben, oder wie Schlimmes plötzlich zu Ende war. Deshalb ist mein tiefster fester Glaube, dass Gott uns immer helfen möchte und das kein Gebet nicht gehört wird. 

Auf all die anderen Fragen, warum Gott manches zulässt, oder warum Gott nicht ermöglicht, oder warum Gott nicht schenkt, darauf habe ich keine Antwort. Ich weiß nicht, warum Hanna mit einem Kind beschenkt wird und viele andere Frauen leider nicht.

Aber, ich für mich habe aufgehört diese Warum Fragen zu stellen. Ich muss nicht wissen warum, sondern besser ist zu fragen, wie kann ich damit nun doch noch ein gutes Leben gestalten. Wie kann ich zum Einen über die Kinderlosigkeit trauern, so dass sie nicht mein Leben überschattet. Und wie kann ich auf der anderen Seite Gott dennoch dienen? Anstatt Warum frage ich vielmehr wie. Und diese Frage bringt mich ein Stück weiter.

Was wir von Hanna lernen können

Hanna beschwert sich nicht, Hanna schlägt nicht zurück, sondern Hanna bleibt ruhig und rennt zu Gott. Daraus können wir viel für unser heutiges Leben mitnehmen.

Bildquelle Titelbild Pixabay

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