Fasten bringt Ruhe ins Leben hineins
Die Fastenzeit beginnt dieses Jahr an Aschermittwoch, den 22. Februar 2023 und endet am Tag vor dem Ostersonntag, am 8. April 2023. Die Fastenzeit wird gerne aus gesundheitlichen Gründen eingehalten, um den Körper zu entlasten oder zu entschlacken. Und es gibt auch religiöse Gründe, aus denen heraus die Menschen gerne fasten. In beiden Fällen wird meißt auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet und enthaltsamer gelebt. Zum Einen richten Christen damit ihr Herz wieder mehr Gott zu zum Anderen kommt dadurch mehr Ruhe in unser Leben hinein.

Der biblische Ursprung des Fastens
Für Christen beginnt die Fastenzeit am Aschermittwoch und endet am Ostersonntag. Die sechs Sonntage werden dabei vom Fasten ausgenommen, so dass sich 40 Tage Fastenzeit ergeben.
Das 40-tägige Fastentum hat eine lange Tradition und begann 400 Jahre nach Christus. Die Fastenzeit diente dem Menschen ursprünglich dazu, sich in einer Zeit der Buße und Besinnung auf das Osterfest vorzubereiten. Die 40 Tagen gehen auf die biblische Geschichte im neuen Testament zurück, in der Jesus 40 Tage lang fastend und betend in der Wüste verbracht hat.
Das Fasten hatte auch schon im alten Testament der Bibel, also in der Zeit vor Jesus Christus eine große Bedeutung. Fasten war mit einem Aufruf zum Gebet und zur Umkehr zu Gott verbunden. Gleichzeitig riefen die Propheten das israelische Volk dazu auf, fremde Götter aus ihrer Mitte zu entfernen.
Verbindung zum heutigen Fasten
Dieses alttestamentarische Fasten ist eigentlich auch der Sinn unseres heutigen Fastens. Heute geht es auch darum, auf etwas zu verzichten, und sich von Zwängen und Dingen frei zu machen, um Platz und Freiraum zu schaffen. Während der Fastenzeit können wir uns darauf besinnen, was für unser Leben wierklich wichtig und gut ist. Fasten und Verzichten kann uns auch dabei helfen, alte Gewohnheiten abzulegen und neue bessere Gewohnheiten zu etablieren.
Fasten mit einem bestimmten und gemeinsamen Startpunkt bringt sehr viel positive Energie mit sich und hilft durch die Fastenzeit hindurch.
Darf ich beim Fasten nun gar nichts mehr essen?
Traditionell bedeutet Fasten tatsächlich auf Essen zu verzichten, keine Kauspeisen zu sich zu nehmen und dem Körper eine Erholungszeit zu gönnen. Das ist dann das sogenannte Heilfasten. Dieses Fasten kann zu jeder Zeit des Jahres durchgeführt werden.
Das christliche Fasten bedeutet Nahrungsverzicht nach bestimmten Regeln zu einer bestimmten Zeit (von Aschermittwoch bis Ostersonntag). In den frühen Jahrhunderten wurde in der Fastenzeit auf Fleisch, tierische Produkte und Alkohol verzichtet werden. Auch durfte man nur eine volle Mahlzeit am Tage zu sich nehmen. Mitte des 16.ten Jahrhunderts wurden die Regeln gelockert und es wurde nur noch auf Fleisch verzichtet.
Heutzutage fastet jeder irgendwie, wie er will und kann, oder auch gar nicht. Jeder entscheidet für sich individuell, auf was er für die nächsten 40 Tage verzichten möchte oder auch nicht. Manche verzichten auf bestimmte Nahrungsmittel (Süssigkeiten, Fleisch), andere auf Alkohol oder Zigaretten und wieder andere auf Medienkonsum.
17 gute Fastenideen
Das Fasten, also für eine Zeit auf gewisse Dinge zu verzichten, kann ein großer Gewinn für unser Leben sein. Wir können mehr Ruhe in unser Leben bekommen und auch erkennen, was uns wierklich wichtig ist. Hier einige Fastenbeispiele, auf was Du für 40 Tage verzichten kannst:
- Fleisch
- tierische Produkte
- Zwischensnacks
- gesüssten Getränke
- Kaffee
- Alkohol
- Zigaretten
- Süssigkeiten
- Industriezucker
- Handy
- Fernseher
- Computerspiele
- Soziale Medien
- Shoppen gehen
- Plastik
- Meckern
- Jammern
Weitere Ideen kannst Du gerne in die Kommentare schreiben.
Fasten Tips zum Durchhalten
Überlege Dir ganz bewusst, warum Du gerne fasten möchtest und was Du davon hast. Was ist die positive Veränderung, die Du durch das Fasten hast? Dieses Ziel kann Dich durch schwierige Zeiten tragen.
Überlege Dir auch vorab, was Du in der gewonnen Zeit tun möchtest.
Du kannst Dir zum Beispiel eine Abstreichliste für 40 Tage erstellen oder die geschafften Tage im Kalender markieren. Mache Dir immer wieder klar, warum es gut ist zu fasten.
Je klarer wir unser Ziel vor Augen hast, um so einfacher ist es durchzuhalten. 40 Tage hören sich zu Beginn lange an, aber wenn Du die ersten Tage geschafft hast, kannst Du stolz auf Dich sein und einfacher weitermachen. Nutze also die Anfangsmotivation und übe Dich im NEIN sagen zu den Dingen, die Du lassen möchtest.
Helfen kann es auch, wenn wir von Tag zu Tag schauen, uns also immer wieder diesen einen Tag vornehmen. Das kann etwas Druck aus der Gesamtzeit nehmen.
Ein weiterer Tips ist, dass Du die Lebensmittel, auf die Du verzichten möchtest, in der Zeit auch nicht einkaufst. Wenn Du sie nicht zu Hause hast, kannst Du nicht darauf zugreifen. Ja, es ist eine Umgewöhnung, aber es ist wierklich machbar.
Was, wenn ich nicht durchhalte?
Mein Tip: Mach Dich dafür nicht fertig. Gestehe es Dir offen ein und fang einfach wieder an. Sich selbst dafür zu verurteilen kratzt Dein Selbstbewusstsein an und bringt Dich langfristig nicht weiter. Jedoch, wenn Du zu Deinen Schwächen und Fehlern stehst und Dir überlegst, wie es Dir besser gelingen kann, dann bringt Dich das insgesamt im Leben auch weiter.
Meine persönliche Fastenzeit
Ich werde die diesjährige Fastenzeit dafür nutzen, um 2 Stunden am Tag auf Medien zu verzichten und Handy, Computer und Fernsehen aus lassen. Die Zeit nutze ich dann lieber, um ein gutes Buch zu lesen und Gitarre zu spielen.
Der Fastenstrauch
Hier noch eine wunderschöne Idee für die Fastenzeit, nämlich der Fastenstrauch.
Am Aschermittwoch werden Zweige (Forsythien oder Kirsche) abgeschnitten und in eine Vase gestellt.

Bis zum Osterfest beginnen die Zweige dann zu blühen. Dies kann ein Sinnbild dafür sein, dass auch etwas in uns wächst und aufzublühen beginnt. Der Glaube an Gott, die Gemeinschaft in der Familie, Vertrauen, Liebe. Die blühenden Zweige symbolisieren auch den Aufbruch zu einem neuen Leben, z.B. nach einer Veränderung, nach Neuanfängen.
Ich finde das eine ganz wundervolle Idee.
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Forsythien von Agata auf Pixabay